Hochwasser: THW als Zivil- und Katastrophenschutzorganisation des Bundes stark gefragt

Auch wenn das Hochwasser in vielen Bereichen aktuell sinkt, haben THW-Kräfte noch alle Hände voll zu tun. Derzeit sind es noch rund 910 Helferinnen und Helfer aus mehr als 58 Ortsverbänden. Seit Freitag waren es rund 2.500 THW-Kräfte aus über 118 Ortsverbänden. Für die nächsten Tage ist zudem neuer Regen angekündigt. Das THW bereitet sich neben den aktuellen Arbeiten auch darauf vor.

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Quelle: THW

Nach Starkregen „Katinka“ sind noch immer zahlreiche Einsatzkräfte des THW im Einsatz, um auf die Auswirkungen des jüngsten Hochwassers zu reagieren und damit den Menschen vor Ort zu helfen.

Ein neues Mal zeigt sich, dass das THW unverzichtbar im Zivil- und Katastrophenschutz ist und mit seinen gut ausgebildeten Helferinnen und Helfern eine wichtige Rolle im Bevölkerungsschutz einnimmt. Das ist nur dank des freiwilligen zivilgesellschaftlichen Engagements der Helferinnen und Helfer möglich. Dankbar zeigte sich auch THW-Präsidentin Sabine Lackner, die gestern und vorgestern innerhalb zehn Stunden fünf Einsatzstellen besuchte, sich ein Bild von der Lage machte und auf sehr motivierte und engagierte Kräfte traf.

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Quelle: THW

Unter den über 900 Einsatzkräften, die heute noch im Einsatz sind, sind Einheiten aus sechs THW-Landesverbänden: Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland, Nordrhein-Westfalen, Bayern, Baden-Württemberg, Sachsen/Thüringen und Niedersachsen/Bremen. Neue Helferinnen und Helfer sind aktuell angefragt und auf dem Weg, damit bisherige Einsatzkräfte nach ihrem unermüdlichen Einsatz in Erholungsphasen gehen können.

Neben weitflächigen Überflutungen durch Starkregen sind einzelne Ortslagen komplett unter Wasser und verlassen worden. Durch die Überflutungen kommt es zu Ausfällen in der Infrastruktur, Verkehrswege sind teilweise unpassierbar. Besonders betroffen ist das Bundesland Saarland und der Süden von Rheinland-Pfalz.

In Zusammenarbeit mit weiteren Katastrophenschutzorganisationen decken die Helferinnen und Helfer eine Vielzahl von jetzt relevanten Einsatzoptionen ab. Am meisten sind bei den großen Wassermassen Hochleistungspumpen gefragt. Mit gegenwärtig 30 Stücke werden die Wassermassen an verschiedenen Einsatzstellen bekämpft. Diese pumpen 400.000 Liter in der Minute ab. Zum Vergleich fasst ein 25 Meter langes Schwimmbecken gut 60.000 Liter.
Aktuell sind beispielsweise in Riegelsberg im Saarland zahlreiche Pumpen im Einsatz, wo Wasserstände auf großen Flächen die Marke 2,50 Meter erreichten. Gestern kam hier in einer halben Stunde wieder so viel Regen nieder, wie die Hochleistungspumpen zuvor in zwei Stunden Zeit abgepumpt hatten.

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Quelle: THW

In Neuenkirchen treiben Einsatzkräfte gerade den Aufbau für eine Ölseparation voran. Spätestens morgen sollen die Gerätschaften hierfür in Betrieb gehen. Zwischenzeitlich wurde das THW auch damit beauftragt, die gesamte Verpflegung aller Einsatzkräfte im Saarland zu übernehmen.
Parallel werden weiterhin auch Keller, Tiefgaragen und Regenrückhaltebecken leer gepumpt. Ebenfalls sind vier so genannte Mobile Hochwasserpegel, eine Eigenentwicklung des THW, im Einsatz. Die THW-Kräfte versorgen Einsatzkräfte mit Verpflegung, betanken Einsatzfahrzeuge sowie Geräte. Es werden zudem örtlichen Einsatzleitungen beraten.

In der Saar ist der Pegelstand infolge von starken Zuflüssen aus dem französischen Oberlauf noch auf hohem Niveau stagnierend bzw. rückläufig. Doch momentan werden für Dienstag weitere starke Regenfälle erwartet. Besonders betroffen ist die Region und Landeshauptstadt Saarbrücken. Hier kann dabei die 7-Meter-Marke erreicht werden. Das THW hat zahlreiche weitere Hilfskräfte in Einsatzbereitschaft gebracht und zudem für mehrere Tage einen Leitungs- und Koordinierungsstab eingerichtet, um die verwaltungstechnische Handlungsfähigkeit der THW-Struktur sicherzustellen.


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