14.02.2024 •

THW rettete vor einem Jahr Verschüttete in Türkei – Hilfsgüter für Syrien

Vor einem Jahr, unmittelbar nach den schweren Erdbeben in der Türkei und in Syrien, war das Technische Hilfswerk (THW) im Einsatz, um die Menschen in den betroffenen Gebieten zu unterstützen. Das THW entsandte unter anderem die Schnell-Einsatz-Einheit Bergung Ausland (SEEBA) ins Erdbebengebiet in der Türkei.

„Die 50 THW-Experten und -Expertinnen der SEEBA haben in der Türkei gemeinsam mit anderen Rettungskräften zwei Frauen nach über 100 bzw. mehr als 130 Stunden aus den Trümmern befreit. Ihre schnelle Reaktion und ihr unermüdlicher Einsatz haben dazu beigetragen, Leben zu retten und Hoffnung zu schenken“, zieht THW-Präsidentin Sabine Lackner eine Bilanz des erfolgreichen Einsatzes.

Weiter unterstützte das THW mit mehr als 650 Tonnen Hilfsgütern die betroffenen Gebiete.

Nachdem die SEEBA eingetroffen war, begannen die Helferinnen und Helfer mit der...
Nachdem die SEEBA eingetroffen war, begannen die Helferinnen und Helfer mit der Arbeit.
Quelle: THW/ Katharina Garrecht

Anfang Februar 2023 erschütterten verheerende Erdbeben die Osttürkei und das angrenzende Nordsyrien. Zehntausende Menschen starben oder wurden obdachlos. Während der Rettungsphase waren 50 Expertinnen und Experten der Schnell-Einsatz-Einheit Bergung Ausland (SEEBA) mit vier Hunden sechs Tage lang in der Türkei im Einsatz, um Überlebende aus den Trümmern zu retten. Neben den Rettungseinsätzen führten die THW-Kräfte auch zahlreiche Beratungen und Erkundungen im betroffenen Gebiet durch. Bei ihrer Rückkehr am Flughafen Köln/Bonn wurden sie mit großer Dankbarkeit von zahlreichen Menschen begrüßt.

Zusätzlich waren in den Wochen nach dem Erdbeben fünf THW-Kräfte der Schnell-Einsatz-Einheit Wasser Ausland (SEEWA) vor Ort, um einen lokalen türkischen Wasserversorger zu unterstützen und drei Trinkwasseraufbereitungsanlagen zu übergeben. Das THW engagierte sich zudem als Mitglied der „International Humanitarian Partnership“ (IHP) mit neun Einsatzkräften an verschiedenen Standorten in der Türkei. Dort halfen sie beim Betrieb der Camps für internationale Einsatzkräfte und stellten Kommunikationsverbindungen sicher. Ein THW-Experte gehörte außerdem einem „United Nations Disaster Assessment and Coordination“-Team (UNDAC-Team) als Übersetzer an.

Hilfsgüter für Erdbeben-Regionen

Insgesamt stellte das THW mehr als 650 Tonnen Material zur Verfügung und schickte die Hilfsgüter in die betroffenen Gebiete in der Türkei und Syrien. Unter den Hilfsgütern, die teilweise aus Logistikzentren des THW in Deutschland stammten und teilweise in der Region beschafft wurden, befanden sich Zelte, Heizgeräte, Schlafsäcke, Feldbetten, Isomatten, Stromerzeuger und Decken. Finanziert wurden sie vom Auswärtigen Amt und der Europäischen Union. Die schwierige politische Lage in Syrien erschwerte die Nothilfe, aber durch die gute Zusammenarbeit mit lokalen Partnern gelang es, die benötigten Hilfsgüter in die Erdbebengebiete zu bringen.

THW rettete vor einem Jahr Verschüttete in Türkei – Hilfsgüter für Syrien
Quelle: THW

„Durch die erfolgreiche Koordination mit unseren lokalen Partnern hat das THW eine zusätzliche Lieferung von Hilfsgütern aus der Region Kurdistan-Irak nach Syrien organisiert, um die Menschen vor Ort zu unterstützen“, sagt THW-Präsidentin Sabine Lackner.

Das THW ist die ehrenamtlich getragene Einsatzorganisation des Bundes. Das Engagement der bundesweit rund 88.000 Freiwilligen bildet die Grundlage für die Arbeit des THW im Bevölkerungsschutz. Mit seinen Fachleuten, seiner Technik und seinen Erfahrungen ist das THW im Auftrag der Bundesregierung weltweit gefragt, wenn Notlagen dies erfordern. Neben bilateralen Hilfen gehören dazu auch technische und logistische Aufgaben im Rahmen des Katastrophenschutzverfahrens der Europäischen Union sowie im Auftrag von VNOrganisationen. Mehr Informationen zum Engagement des THW im In- und Ausland finden Sie hier: www.jetzt.thw.de 


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