Seit Juli 2019 haben die verheerenden Buschbrände in Australien mehr als fünf Millionen Hektar in den Bundesstaaten Victoria, New South Wales, Western Australia und South Australia vernichtet. Im gesamten Land wurde mittlerweile eine Fläche von der Größe Irlands zerstört.
Mehr als 20 Personen verloren ihr Leben, auch Millionen von Tieren starben. Die Feuer bedrohen Ortschaften und Großstädte, hunderte Häuser wurden bereits zerstört, viele Menschen flüchteten ans Meer und harrten an den Stränden aus. Das Australische Rote Kreuz, die Schwestergesellschaft des DRK, unterstützt seit Beginn der Brände mit fast 1.600 Helfern die Betroffenen.
Allein in New South Wales ist das Rote Kreuz in 87 Evakuierungszentren aktiv. Speziell ausgebildetes Personal bietet psychologische Unterstützung an, Betroffene erhalten Wasser, Lebensmittel und Hygieneartikel. Zudem hilft das Rote Kreuz dabei, Menschen zu registrieren und den Kontakt zu Angehörigen herzustellen. Viele Straßen sind aufgrund der Brände unpassierbar, die Kommunikation ist wegen verbrannter Strommasten zusammengebrochen. Im Bundesstaat Victoria arbeitet das Rote Kreuz eng mit der lokalen Polizei zusammen und verteilt Satellitentelefone.
Seit Monaten ist es in Australien trocken und heiß bei Rekordtemperaturen von fast 50 Grad Celsius. Hinzu kommen starke Winde, wodurch sich die Buschfeuer ungebremst ausweiten können. Viele Experten führen diese extremen Waldbrände auf den Klimawandel zurück.
Wetterextreme und der Klimawandel sind auch für das Deutsche Rote Kreuz bei Hilfsprojekten in verschiedenen Ländern wichtige Themen. Mit dem Ansatz Vorhersagebasierte Finanzierung (Forecast-based Financing) können anhand von Wettervorhersagen schon vor einer Naturkatastrophe Menschen unterstützt werden. Wird ein bestimmter Grenzwert erreicht, werden finanzielle Mittel für die humanitäre Hilfe freigegeben. So können beispielsweise vor einem herannahenden Wirbelsturm die Menschen ihre Häuser rechtzeitig sturmfest machen, Nahrung und Saatgut in Plastiksäcken schützen und sichere Gebäude aufsuchen.