07.12.2021 •

Vernetzt und sicher: Messenger-Dienst „hermine@THW“ feiert 1. Geburtstag

Bonn. Schnell und sicher kommunizieren, Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Ebenen fördern und so die THW-Familie stärken – das sind die Ziele des THW-eigenen Messenger-Dienstes „hermine@THW“. Er startete im Dezember 2020 und steht seitdem allen Angehörigen der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW) zur Verfügung. Ein Jahr nach der Einführung ist die Bilanz durchweg positiv: Rund 33.000 THW-Angehörige nutzen den Messenger, um im Einsatz und im Alltag in Kontakt zu bleiben und sich bundesweit zu vernetzen.

THW-Präsident Gerd Friedsam betont den Mehrwert von hermine – wie der Messenger-Dienst kurz genannt wird - während des jüngsten Starkregen-Einsatzes: 

Vor dem Starkregen-Einsatz tauschten sich THW-Präsident Gerd Friedsam (r.) und...
Vor dem Starkregen-Einsatz tauschten sich THW-Präsident Gerd Friedsam (r.) und Christopher Bick, CEO von stashcat, über den erfolgreichen Start von hermine@THW aus.
Quelle: Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW)

„Hermine hat es den THW-Einsatzkräften ungemein vereinfacht, sich auszutauschen und zu informieren. So wurde der schwierige Einsatz erleichtert. Für die Kommunikation im THW ist hermine ein sehr wichtiger Baustein.“

Mitte Juli begann der bislang größte Einsatz des THW. Die Folgen des Sturmtiefs „Bernd“ forderten mehr als 2,5 Millionen Einsatzstunden von mehr als 16.000 THW-Kräften. Sie wurden aus ganz Deutschland alarmiert, um in den zerstörten Gebieten zu helfen. Neben dem Digitalfunk ist der Messenger hermine@THW eingesetzt worden, um die Helferinnen und Helfer zu koordinieren. Bis zu 60.000 Nachrichten täglich verschickten die hermine-Nutzerinnen und -Nutzer während des Starkregen-Einsatzes. In zahlreichen Gruppen-Chats tauschten sie Informationen über das Einsatzgeschehen aus und fragten ab, welche Ehrenamtlichen einsatzbereit sowie verfügbar waren.

Messenger-Dienst „hermine@THW“
Messenger-Dienst „hermine@THW“
Quelle: Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW)

Dieser Einsatz ist nur ein Beispiel für die vielseitigen Vorteile des neuen Kommunikationsmittels für alle THW-Angehörigen ab 16 Jahren. Vergleichbar mit herkömmlichen Messenger-Apps gibt hermine der THW-Familie die Möglichkeit, unkompliziert und sicher in Kontakt zu bleiben. Dabei erfolgt die Kommunikation Ende-zu-Ende verschlüsselt. Auch in Pandemie-Zeiten, vor allem im Lockdown, nutzen Ehren- und Hauptamtliche den zusätzlichen Kanal, um datenschutzkonform Informationen auszutauschen. Zudem können mit hermine Telefon- und Videogespräche ganz ohne Verwendung einer Rufnummer geführt werden.

Der Messenger vernetzt darüber hinaus Ehren- und Hauptamtliche mit ähnlichen Interessen und Aufgaben aus dem ganzen Bundesgebiet in sogenannten Channels. Einer der Kanäle mit großer Reichweite ist der Informations-Channel des THW-Auslandsreferats. Fast 11.000 Teilnehmende lesen dort regelmäßig Updates mit Auslandsbezug, Veranstaltungseinladungen und Hinweise zu Schulungen. Aber auch Expertinnen und Experten zu Themen wie Öffentlichkeitsarbeit, Rettungshunden oder spezieller Software tauschen sich in eigenen Channels aus. So wächst das THW durch den Schritt ins Digitale noch enger zusammen.

Hermine basiert auf dem Messenger-System des Hannoveraner IT-Unternehmens stashcat, das auch verschiedene Landespolizeidienststellen sowie Kommunen nutzen und das bereits mehr als 1,3 Millionen aktive Nutzerinnern und Nutzer hat. Die Kommunikation läuft ausschließlich über hoch gesicherte Server in Deutschland, wo die Software auch entwickelt wurde. Somit kann das THW seinen Ehren- und Hauptamtlichen den Komfort einer leicht bedienbaren App und gleichzeitig ein hohes Maß an Datensicherheit bieten. Der Name hermine kommt übrigens aus dem Sprechfunk der „Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben“ (BOS). Dort war der Rufname des THW auf dem 2-Meter-Kanal früher „Hermine“.


Das THW ist die ehrenamtliche Einsatzorganisation des Bundes. Das Engagement der bundesweit knapp 80.000 Freiwilligen, davon die Hälfte Einsatzkräfte, ist die Grundlage für die Arbeit des THW im Bevölkerungsschutz. Mit seinem Fachwissen und den vielfältigen Erfahrungen ist das THW gefragter Unterstützer für Feuerwehr, Polizei, Hilfsorganisationen und andere. Das THW wird zudem im Auftrag der Bundesregierung weltweit eingesetzt. Dazu gehören unter anderem technische und logistische Hilfeleistungen im Rahmen des Katastrophenschutzverfahrens der Europäischen Union sowie im Auftrag von UN-Organisationen.


Mehr zu den Themen:

Verwandte Artikel

Gesamtverteidigung akut – Warum sich die zivile ­Verteidigung weiterentwickeln muss

Gesamtverteidigung akut – Warum sich die zivile ­Verteidigung weiterentwickeln muss

Die Konzeption Zivile Verteidigung (KZV) aus dem Jahre 2016 wird bald acht Jahre alt. Jahre, in denen sich die sicherheitspolitische Lage in Teilen dramatisch, ver­ändert hat.

„DFV direkt“: Gemeinsames Kompetenzzentrum Bevölkerungsschutz ist auf gutem Weg

„DFV direkt“: Gemeinsames Kompetenzzentrum Bevölkerungsschutz ist auf gutem Weg

Koordinierte Zusammenarbeit aller Akteure sicherstellen, Informationsaustausch intensivieren, Risiken gemeinsam bewerten, Prognosefähigkeit ausbauen und politisch-strategische Krisenstäbe in Bund und Ländern unterstützen – dies sind die...

Hochwasser, Krieg, Erdbeben: THW stellt Bilanz 2023 vor

Hochwasser, Krieg, Erdbeben: THW stellt Bilanz 2023 vor

Bis zu den letzten Stunden des Jahres 2023 war das Technische Hilfswerk (THW) gefordert. Aufgrund der Überflutungen in Folge von Sturmtief Zoltan waren über den Jahreswechsel mehr als 5.500 THW-Kräfte mehr als 181.000 Stunden im Einsatz.

: