Zivilschutz hautnah – Politik besucht Labor 5.000 in Tegel 14.04.2022 Meldung
Trotz Haushaltsabstimmung und engem Zeitplan im Parlament haben der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesinnenministerium Johann Saathoff und zahlreiche Bundestagsabgeordnete die Gelegenheit genutzt und sich auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Berlin-Tegel ein Bild von Teilen der Betreuungsreserve des Bundes im Einsatz gemacht.
BBK und DRK versorgen mit „Labor Betreuung 5.000“ ukrainische Geflüchtete
Das Material, das im Rahmen des Vorhabens „Labor Betreuung 5.000“ durch das Deutsche Rote Kreuz beschafft wurde, wird in Tegel als Behelfsunterkunft für Geflüchtete aus der Ukraine vorgehalten. Bis zu 900 Personen sollen hier kurzfristig versorgt werden, bis sie dann in längerfristige Unterbringungen verlegt werden können.
Das DRK hatte die Mitglieder des Bundestages eingeladen, um ganz praktische Auswirkungen politischer Entscheidungen zu zeigen. Denn das gemeinsame Projekt von BBK und allen anerkannten Hilfsorganisationen – ASB, DLRG, DRK, JUH, MHD – ist nur durch die Unterstützung des Bundestages möglich geworden. Bereits bei den Hochwassern 2021 hat sich gezeigt, dass die Fähigkeiten des „Labor Betreuung 5.000“ die Bedarfe nach autarker Unterbringung und Energieversorgung decken können.
Module von Labor 5.000 ausgestattet wie eine Kleinstadt
„Trocken, satt, sauber und informiert“ – so fasst Giulio Gullotta, Leiter der Abteilung „Wissenschaft und Technik“ des BBK, das Leistungsspektrum des „Labors“ für Geflüchtete zusammen. Von Obdach über Hygiene und Verpflegung bis zu WLAN und medizinischer Grundversorgung ist in Tegel für umfassende Betreuung gesorgt. Durch die modulare Ausgestaltung der Betreuungsreserve ist es möglich, sich an die örtlichen Begebenheiten und einsatzbedingte Besonderheiten zum Beispiel durch den Aufbau von Großzelten oder kleineren Familienzelten, anzupassen. So ist in Tegel beispielsweise der Anschluss an die vorhandene Stromversorgung erfolgt. Jedoch musste die Brauchwasserentsorgung autark gestaltet werden, weil die vorhandene Infrastruktur nicht ausreicht.
Die Bereitstellung von Notunterkünften ist eine der humanitären Aufgaben des Zivilschutzes. Die Bedeutung von Vorhaltungen, die schnell in den Einsatz gebracht werden können, wird nach dem Ahrtal nun auch am Standort Tegel sichtbar. Diese können ihre Wirkung natürlich nur entfalten, wenn gut ausgebildete Menschen für deren Aufbau und Betrieb bereitstehen. Unter dem Eindruck des Besuches dankten der Parlamentarische Staatssekretär und alle Abgeordneten den haupt- und ehrenamtlichen Einsatzkräften, die – nicht nur in der jetzigen Lage und nicht nur in Tegel – den Zivilschutz tragen.
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