Das Wehrwissenschaftliche Institut für Schutztechnologien – ABC-Schutz (WIS) in Munster hat entscheidenden Anteil an der Entwicklung, Beschaffung, Prüfung und Qualitätssicherung der Persönlichen Schutzausrüstung für die Bundeswehr.
Das WIS ist beauftragt mit der nationalen und internationalen Forschungs- und Entwicklungsarbeit für die permanente Optimierung der Individualschutzausrüstung und der Internationale Kooperation für die Standardisierung von Prüfmethoden und Testverfahren. Darüber hinaus gewährleistet es die Qualitätssicherung bei Beschaffungen von Individualschutzartikeln und ist für die Fachtechnische Begleitung bei der Entwicklung und Beschaffung neuer ABC-Schutzausrüstungen verantwortlich.
Für diese Aufgaben stehen wissenschaftliche und technische Mitarbeiter mit umfassenden Erfahrungen im Bereich der anwendungsbezogenen Forschung & Entwicklung von Individualschutzkomponenten sowie spezielle Prüfstände für die Untersuchungen mit chemischen Kampfstoffen und für die Überprüfung und Bewertung unterschiedlicher Systeme und Komponenten bezüglich Schutzleistung und Dichtigkeit zur Verfügung.
Im Rahmen des Beschaffungs- und Nutzungsprozesses (CPM) der Bundeswehr ist das WIS in allen Phasen involviert:
Während der Analysephase führt das Institut F&T-Arbeiten für die Optimierung der Individualschutzausstattung (z. B. innovative Materialien und Schutzkonzepte) durch.
Während der Realisierungsphase ist die Aufgabe das Erstellen von Leistungsbeschreibungen und technischen Lieferbedingungen sowie die Qualifizierung und Bewertung von Schutztechnologien, und schließlich in der Nutzungsphase obliegt dem Institut die Qualitätssicherung bei Beschaffungen und die Fachtechnische Unterstützung beim Einsatz der Individualschutzausstattung.
Mit der Beteiligung an allen Phasen des Beschaffungs- und Nutzungsprozesses nimmt das Institut eine Sonderstellung unter den Mitwirkenden am CPM-Prozess in der Bundeswehr ein.
Aktuelle Schwerpunkte in der Arbeit des WIS auf dem Gebiet der PSA
Grundlagenuntersuchungen und Weiterentwicklung von Schutzmaterialien hinsichtlich ihrer Eigenschaften gegenüber chemischen Kampfstoffen sind sozusagen der Dauerauftrag des Instituts. Aktuell kommen die bekleidungsphysiologische Optimierung der Individualschutzausrüstung und die Erprobung von speziellen ABC-Atemschutzsystemen für Spezialkräfte hinzu. Daneben spielen die fachtechnische Begleitung von Projekten des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und andere F&T-Vorhaben eine wichtige Rolle. Dazu kommt die fachtechnische Begleitung bei der Beschaffung von ABC-Schutzartikeln.
Aktuelle Resultate der Arbeit des WIS sind die Einführung neuer individueller Bekleidungs- und Ausrüstungskomponenten, wie z. B.:
- ABC-Schutzbekleidung, pers. leicht
- ABC-Schutzmaske M2000
- Maskentasche & ABC-Poncho
- Zodiac 2. Generation (Schutzanzug)
Crisis Prevention wird auch in zukünftigen Ausgaben in loser Folge über das Institut berichten, das unserer Auffassung nach eine wichtige Rolle im Rahmen eines gesamtgesellschaftlichen, vernetzten Ansatzes zur Erhöhung der Resilienz in unserem Land spielt bzw. spielen kann.
Crisis Prevention 3/2018
HHS