„DFV direkt“: Gemeinsames Kompetenzzentrum Bevölkerungsschutz ist auf gutem Weg
Berlin – Koordinierte Zusammenarbeit aller Akteure sicherstellen, Informationsaustausch intensivieren, Risiken gemeinsam bewerten, Prognosefähigkeit ausbauen und politisch-strategische Krisenstäbe in Bund und Ländern unterstützen – dies sind die Aufgaben des „Gemeinsamen Kompetenzzentrums Bevölkerungsschutz“ (GeKoB), über das Benno Fritzen in der aktuellen Ausgabe der Online-Fortbildungsreihe „DFV direkt“ des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV) berichtete. Fritzen ist Verbindungsperson im Verbindungsbüro des DFV beim Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK). Der Expertise des ehemaligen Leiters der Feuerwehr Münster und langjährigen Vorsitzenden des gemeinsamen Fachausschusses Zivil- und Katastrophenschutz der deutschen Feuerwehren hörten knapp 270 Personen auf digitalem Wege zu. „Durch das Kompetenzzentrum sollen auch organisationsübergreifende Vernetzungen verbessert werden – da sind wir auf dem Weg, aber noch nicht am Ziel“, erläuterte Fritzen die aktuelle Situation.
Im Verbindungsbüro arbeiten neben dem Deutschen Feuerwehrverband auch die Bundesanstalt Technisches Hilfswerk und die Hilfsorganisationen mit.
„Nach den Ereignissen im Juli 2021 im Ahrtal und in Nordrhein-Westfalen waren die Erkenntnisse in den Innenministerien und der Druck der Bevölkerung so groß, dass das Kompetenzzentrum gegründet wurde“, so Fritzen. „Hier haben der Bund und die Länder eine Einrichtung gegründet, die tagtäglich arbeiten soll“, erklärte er.
Um die Einrichtung „GeKoB“ verstehen zu können, gab Fritzen einen umfassenden Überblick über die Grundlagen im Bereich Zivil- und Katastrophenschutz in Deutschland. So ging er auf die Herausforderungen ein, die der Föderalismus für die Organisation der Gefahrenabwehr mit sich bringt. Fritzen informierte über die einzelnen Organisationen im Katastrophenschutz und unterstrich, dass die Feuerwehren mit mehr als einer Million Einsatzkräften die größte Organisation im Katastrophenschutz der Länder und damit auch im Zivilschutz des Bundes sind.
„Die Feuerwehren sind ein bedeutender Stakeholder, wenn man von Gefahrenabwehr spricht“, so Fritzen.
Im GeKoB arbeiten derzeit Bund und Länder gemeinsam mit je sechs Personen. Zur Beratung sollen zukünftig auch die kommunalen Spitzenverbände Deutscher Städtetag und Deutscher Landkreistag herangezogen werden, allerdings nur fallweise und nicht ständig, kritisiert Fritzen die aktuelle Entscheidung von Bund und Ländern.
„Gleiches gilt für die Hilfsorganisationen und auch den DFV. Wenn man Praxiserfahrung haben möchte, fehlt die direkte Beteiligung aller operativen Organisationen des Bevölkerungsschutzes “, gab Fritzen zu bedenken. „Ich finde, bei den Unteren Katastrophenschutzbehörden ist es noch eindeutiger, dass sie im GeKoB vertreten sein sollten und das nicht nur fallweise“, erläuterte er.
„Wir gehören ständig ins GeKoB und wir warten darauf, dass sich diese Erkenntnis durchsetzt“, stellte Fritzen die Forderung dar, die der Deutsche Feuerwehrverband angesichts der Bedeutung der Feuerwehren im Bevölkerungsschutz propagiert. Für die Einbindung der kommunalen Ebene bedürfe es der Unterstützung der obersten Bundesebene.
„Das Gemeinsame Kompetenzzentrum Bevölkerungsschutz ist die richtige Entscheidung; für die Zukunft ist aber noch Luft nach oben“, lautete die Bilanz des Referenten.
„Vegetationsbrandbekämpfung – aktueller Stand bei den Feuerwehren in Deutschland“ lautet der Titel der nächsten „DFV direkt“ am Montag, 15. April. Jan Südmersen berichtet von 18 bis 19 Uhr von der Einsatzvorbereitung und zeigt dabei auch wesentliche Punkte auf, die jede Feuerwehr schnellstmöglich umsetzen kann und auch sollte.
Es gibt noch wenige Restplätze; Information und Anmeldung: https://www.feuerwehrverband.de/veranstaltungen/dfv-direkt/
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