DRK leistet Soforthilfe bei schweren Überschwemmungen im Sudan
Verteilung dringend benötigter Hilfsgüter
Durch anhaltend starke Regenfälle im August und September erreicht der Nil den höchsten Wasserstand seit 100 Jahren, was zu katastrophalen Überschwemmungen in mehreren ostafrikanischen Ländern geführt hat. "Die derzeitigen Überflutungen im Sudan sind die schwersten seit 30 Jahren. Sturzfluten haben in allen Bundesstaaten Dörfer überschwemmt und bisher über 120 Menschen das Leben gekostet. Insgesamt sind im Sudan mittlerweile mehr als 830.000 Menschen betroffen. Das Deutsche Rote Kreuz unterstützt seine Schwestergesellschaft, den Sudanesischen Roten Halbmond, mit der Entsendung eines Nothilfekoordinators und der Verteilung dringend benötigter Hilfsgüter wie Schlafmatten, Decken, Planen, Moskitonetze und Seife an 2.250 betroffene Haushalte", sagt DRK-Generalsekretär Christian Reuter. Die vom Auswärtigen Amt unterstützte Soforthilfe des DRK konzentriere sich momentan auf zwei der am stärksten betroffenen Bundesstaaten, Sennar und Blue Nile.
Anfang September rief die sudanesische Übergangsregierung landesweit für drei Monate den Notstand aus. "Die Infrastruktur, einschließlich Dämme, Straßen und Brücken, hat enorme Schäden erlitten. Nach Regierungsangaben wurden mehr als 160.000 Häuser beschädigt oder zerstört. Die Lebensmittelversorgung tausender Familien ist bedroht angesichts zerstörter Felder und Ernten", erklärt Reuter. Aufgrund überfluteter Latrinen und verunreinigter Wasservorräte sei die Hygiene- und Sanitärversorgung teilweise regelrecht zusammengebrochen, sodass die betroffenen Menschen erforderliche COVID-19-Präventionsmaßnahmen schlecht bis gar nicht umsetzen können. Darüber hinaus erhöhe sich auch das Ausbruchsrisiko für andere Krankheiten.
Das Deutsche Rote Kreuz ist seit über 20 Jahren in enger Zusammenarbeit mit dem Sudanesischen Roten Halbmond (SRCS) im Sudan aktiv. Das DRK unterstützt seine Schwestergesellschaft auch in der Katastrophenvorsorge und dem Schutz vor Überschwemmungen: Erfahrene Freiwillige des SRCS führen beispielsweise mit besonders gefährdeten Gemeinden Risikoanalysen durch und erstellen Notfallpläne. Die derzeitigen Regenfälle übertreffen jedoch alle Vorhersagen bei Weitem.