Malteser fordern bessere Rahmenbedingungen für Bevölkerungsschutz

Die Innenministerkonferenz der Länder hat in Würzburg eine bessere Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern im Bevölkerungsschutz zum Schutz vor Krisen und in der Krisenbewältigung in Aussicht gestellt. Die Malteser fordern in diesem Zusammenhang eine enge Rückkopplung an die nicht-staatlichen Hilfsorganisationen.

„Nur dank des Ehrenamtes können wir Krisen bewältigen. Wir fordern eine flächendeckende Gleichstellung unserer ehrenamtlich Helfenden mit denen der freiwilligen Feuerwehren und des THW“

sagt Malteser Vizepräsident Albrecht Prinz von Croy. Länder und Bund müssten die Freistellung der Ehrenamtlichen von der Arbeit im Falle eines Krisenfalls gesetzlich verankern.

„Hochwasser-Katastrophe und Pandemie haben gezeigt, dass wir jede Frau und jeden Mann brauchen, um das Leben der Bevölkerung zu schützen“, so Croy. Dem Arbeitgeber sollen die Lohnkosten ersetzt werden.

Die Malteser haben den Innenministern und dem Bund vorgeschlagen, mit einem „Gesellschaftsdienst im Bevölkerungsschutz“ ehrenamtliche Kräfte zu gewinnen und zu qualifizieren. Die Freiwilligen sollen im Katastrophenfall zur unmittelbaren Gefahrenabwehr beitragen. Sie verpflichten sich zunächst für vier Jahre in einer Hilfsorganisation mitzuwirken.

„Im Bevölkerungsschutz können sich so Menschen jeden Alters, jeder Herkunft, Schüler, Studenten und Berufstätige engagieren und mit dem erworbenen medizinischen und pflegerischen Know-how Betroffenen von Krisen helfen“, sagt Croy.

Den Konzeptionen müssten praktische Maßnahmen folgen, fordern die Malteser. Bereits im Jahr 2016 sei das Konzept „Zivile Verteidigung“ von Bund und Ländern verabschiedet worden. Die Umsetzung in entsprechende Maßnahmen sei aber nicht ausreichend/vollständig erfolgt. Croy warnt:

„Die unterschiedlichen Zuständigkeiten von Bund (Zivilschutz)  und Ländern (Katastrophenschutz) dürfen die Hilfe von Mensch zu Mensch am Ort der Krise nicht behindern, sondern müssen notwendigenfalls ineinandergreifen“, so Croy. „Unsere Ehrenamtlichen sind motiviert und gut qualifiziert, aber sie brauchen auch klare und gute Rahmenbedingungen für ihren Einsatz.“

Mehr zu den Themen:

Verwandte Artikel

Erdbeben Marokko: Erkundungsteam vor Ort

Erdbeben Marokko: Erkundungsteam vor Ort

Ein Erkundungsteam von Malteser International ist am Montagabend in Marrakesch eingetroffen und macht sich derzeit im Atlasgebirge ein Bild davon, was die vom Erdbeben Betroffenen am dringendsten benötigen.

Malteser International intensiviert Hilfsmaßnahmen in der Türkei und Syrien

Malteser International intensiviert Hilfsmaßnahmen in der Türkei und Syrien

Sechs Monate nach dem verheerenden Erdbeben in der Türkei und in Syrien haben die Malteser die Hilfsmaßnahmen ausgeweitet. Der Bedarf an humanitärer Unterstützung ist noch immer hoch.

Sozialer Pflichtdienst: „Drei Monate sind ein Einstieg“

Sozialer Pflichtdienst: „Drei Monate sind ein Einstieg“

Die SPD-Fraktion im Bundestag plant laut Medienberichten eine Diskussion über einen sozialen Pflichtdienst von mindestens drei Monaten Dauer.

: