N-Klimakonferenz in Glasgow - DRK
Immer mehr Menschen wegen Klimawandel auf Hilfe angewiesen
Vor Beginn der UN-Klimakonferenz am 31. Oktober im schottischen Glasgow ruft das Deutsche Rote Kreuz (DRK) zur Stärkung der vorausschauenden humanitären Hilfe auf.
„Der Klimawandel schafft beispiellose humanitäre Not“, sagt DRK-Generalsekretär Christian Reuter.
Nach Angaben der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften (IFRC) seien seit Anfang 2020 über 17.000 Menschen bei 433 Extremwetterereignissen ums Leben gekommen. Mehr als 139 Millionen Menschen seien von Überflutungen, Dürre, Stürmen und Waldbränden betroffen und schätzungsweise 658 Millionen vulnerable Personen seien extremen Temperaturen und Hitzewellen ausgesetzt gewesen.
"Wir rechnen damit, dass die Anzahl der Menschen, die aufgrund der Folgen des Klimawandels auf humanitäre Hilfe angewiesen sind, bis 2050 auf 200 Millionen Menschen pro Jahr ansteigen könnte," sagt Reuter. „Das DRK und seine Schwestergesellschaften vor Ort leisten immer häufiger Nothilfe bei klimawandelbedingten Katastrophen. Gleichzeitig setzen wir zunehmend auf den Ansatz der vorausschauenden humanitären Hilfe,“ so Reuter.
Hierbei geht es darum, Menschen nicht erst nach dem Eintritt einer Katastrophe mit Hilfsmitteln und Ressourcen zu unterstützen, wie zumeist üblich. Stattdessen werden, wenn Prognosen ein Extremereignis voraussagen, automatisch Gelder freigegeben, um im Vorfeld einer drohenden Katastrophe Maßnahmen einzuleiten und so Auswirkungen zu mindern. Dieser Ansatz trägt dazu bei, menschliches Leid zu lindern und die Wirksamkeit der humanitären Hilfe zu erhöhen.
Seit 2014 unterstützt das DRK seine Schwestergesellschaften bei der Entwicklung der vorausschauenden humanitären Hilfe und ist damit in 17 Ländern aktiv. Zudem betreibt das DRK gemeinsam mit der IFRC und dem Klimazentrum der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung den „Anticipation Hub“, eine virtuelle Netzwerk- und Wissensplattform, die dem Austausch dient, Gelerntes einfacher zugänglich macht und die gemeinsame Arbeit fördert. Neben höheren Selbstverpflichtungen und größerer Unterstützung für besonders gefährdete Gruppen sollte bei der UN-Klimakonferenz auch die vorrausschauende humanitäre Hilfe gestärkt werden.
„Dabei geht es um verstärkte Investitionen in lokale Frühwarnsysteme und Vorhersagekapazitäten, die Stärkung lokaler Akteure sowie die Integration der vorausschauenden humanitären Hilfe in bestehende Mechanismen des Katastrophen-Risikomanagements,“ sagt Reuter.
Um auf den Klimawandel als globale Bedrohung aufmerksam zu machen, nahm das DRK ab dem 1. November 2021 an der weltweiten #climatechangedme Kampagne der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung teil.
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