Sehenden Auges Unterwasser: THW-Kräfte trainieren mit Sonargerät
Blaulicht am Main-Donau-Kanal in Hilpoltstein. Eine Schwimmerin wird vermisst. Einsatzkräfte der THW-Fachgruppe Wassergefahren unterstützen mit ihren Booten die Suche. Nach so einem Szenarienmuster übten Ehrenamtliche des bayerischen Ortsverbandes Hilpoltstein vergangenes Wochenende. Dank ihres neuen Sonargeräts sind sie in der Lage, Gegenstände und Personen per Schallwellen Unterwasser zu orten.
Ein Zehn-Zoll-Monitor sowie ein Signalgeber bilden das Herzstück eines Sonars. Dieser sendet bei der Fahrt mit einem Boot Schallwellenimpulse. Wenn diese Impulse unter Wasser auf Fische, Vegetation oder den Grund eines Gewässers auftreffen, werden diese zurück an die Oberfläche reflektiert. Die so empfangenen Echoschallimpulse wandelt das Sonar in elektrische Signale um und stellt sie auf dem Monitor dar. Dieses mobile und hochsensible Gerät platzierte vergangenes Wochenende eine kleine Gruppe von Helferinnen und Helfern des Hilpoltsteiner Ortsverbandes auf ihren Mehrzweckarbeitsbooten. Auf ihnen absolvierten sie eine zweitägige Ausbildung auf dem Main-Donau-Kanal, 40 Kilometer südlich von Nürnberg.
Einsatzoptionen der Fachgruppe Wassergefahren erweitert
Die THW-Spezialistinnen und -Spezialisten für Einsätze auf Gewässern werteten mit einem neu angeschafften Sonar ihre Ausstattung auf. Mit dieser können sie nun nach Anforderung die technische Vermisstensuche der Wasserwacht zusätzlich Unterwasser verstärken. Dabei ortet die Fachgruppe Wassergefahren mit diesem "Unterwasserspion" Gegenstände oder vermisste Personen und vergrößert damit ihr Einsatzspektrum. Da die Interpretation der auf dem Monitor dargestellten Bilder viel Erfahrung benötigt, bildete sich die Kleingruppe intensiv im theoretischen und praktischen Umgang mit dem Sonar weiter. Dabei ließen sie von ihren Mehrzweckbooten aus den Signalgeber über den Bug der Boote ins Wasser. Während der Fahrt auf dem Main-Donau-Kanal verfolgten sie auf dem Monitor des Ortungsgerätes Tiefe und Festigkeit des Grundes sowie sämtliche dazwischen liegenden Objekte.
Erste Ausbildungsveranstaltung seit Monaten
Neben dem Sonargerät an sich war auch die Ausbildungssituation für die THW-Helferinnen und –Helfer neu. Denn sie trafen sich nach einer durch die Corona-Pandemie bedingten Zwangspause zum ersten Mal seit mehreren Monaten zur Ausbildung auf dem Wasser. Sowohl während der Theoriephase der Übung als auch während dem praktischen Training auf den Booten hielten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an die vereinbarten Hygiene- und Abstandsregeln. Am Sonntagabend waren sie schließlich geübt darin, das Sonar zu bedienen und die auf dem Monitor gelieferten Abbildungen genau zu interpretieren. Diese Ausbildung vermittelte ihnen erste Grundkenntnisse der Solartechnik. Weitere Fortbildungen für die Fachgruppe Wassergefahren werden folgen.