Welttag der humanitären Hilfe: 70 Jahre Leidenschaft für technisch-humanitäre Hilfe durch das THW
Bonn. Der heutige Welttag der humanitären Hilfe steht im THW unter anderem auch im Zeichen des Soforthilfeeinsatzes in den vergangenen zwei Wochen im Libanon. 46 THW-Einsatzkräfte der Schnell-Einsatz-Einheit Bergung Ausland (SEEBA) machten sich rund 24 Stunden nach den verheerenden Explosionen am Beiruter Hafen dorthin auf, um verschüttete Menschen unter den Trümmern zu suchen. Der erste Auslandseinsatz des THW fand nach der schweren Nordsee-Sturmflut 1953 in den Niederlanden statt. Die THW-Einsatzkräfte handeln aus Überzeugung und mit Leidenschaft und setzen sich seit nunmehr sieben Jahrzehnten weltweit für Menschen in Notsituationen ein.
Die diesjährige Kampagne der Vereinten Nationen zum Welttag der humanitären Hilfe steht unter dem Slogan #RealLifeHeroes. THW-Helferinnen und -Helfer gehören zu diesen real existierenden „Alltagshelden“. Damit sie dort helfen können, wo ihr Fachwissen und ihre Tatkraft gebraucht werden, begeben sie sich für Einsätze auch weltweit in Katastrophengebiete. THW-Kräfte leisteten bereits in 140 Ländern der Welt Hilfe oder nahmen an länderübergreifenden Übungen teil.
Vorsorge statt Nachsorge – nach diesem Motto engagieren sich Ehrenamtliche des THW beispielsweise seit 2012 in Tunesien. Gemeinsam mit dem tunesischen Office Nationale de la Protection Civile unterstützen sie den Auf- und Ausbau ehrenamtlicher Strukturen des Zivilschutzes. Im Irak hilft das THW seit 2013 in der Region Kurdistan-Irak Elemente eines zentralen Katastrophenschutzes aufzubauen. Im vergangenen Jahr stellte das THW dort die erste Schnelleinsatzeinheit im Katastrophenschutz mit einer Stärke von 20 Einsatzkräften auf. Das THW arbeitet außerdem seit 2016 mit dem jordanischen Jordan Civil Defense Directorate zusammen, um einen ehrenamtlichen Zivilschutz einzurichten. In den vergangenen 70 Jahren bewältigten THW-Kräfte eine Vielzahl von Nothilfe- und längerfristigen Einsätzen im Ausland.
Am 22. August 1950 gründete Otto Lummitzsch das THW als eine der ersten Zivilschutzeinrichtungen der Bundesrepublik. Heute ist das THW eine moderne Katastrophenschutzorganisation des Bundes und ein kompetenter und verlässlicher Partner – sowohl in Zusammenarbeit mit anderen Einsatzorganisationen in Deutschland als auch mit international tätigen Hilfsorganisationen.
In Deutschland unterstützen THW-Kräfte seit März bundesweit die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Um aus dem Ausland Rückkehrende in Deutschland auf das Coronavirus zu testen, errichteten THW-Helferinnen und -Helfer gemeinsam mit Feuerwehr und anderen Hilfsorganisationen in den vergangenen Wochen an vielen zentralen Reisepunkten neue Abstrichstellen. THW-Kräfte rücken jährlich rund 10.000 Mal zu Schadenslagen oder sonstigen technischen Hilfeleistungen alleine in Deutschland aus. Das THW ist weltweit für einen verlässlichen Bevölkerungsschutz im Einsatz.
Das THW ist die ehrenamtliche Einsatzorganisation des Bundes. Das Engagement der bundesweit knapp 80.000 Freiwilligen, davon die Hälfte Einsatzkräfte, ist die Grundlage für die Arbeit des THW im Bevölkerungsschutz. Mit seinem Fachwissen und den vielfältigen Erfahrungen ist das THW gefragter Unterstützer für Feuerwehr, Polizei, Hilfsorganisationen und andere. Das THW wird zudem im Auftrag der Bundesregierung weltweit eingesetzt. Dazu gehören unter anderem technische und logistische Hilfeleistungen im Rahmen des Katastrophenschutzverfahrens der Europäischen Union sowie im Auftrag von UN-Organisationen.
Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW)
Pressestelle
Telefon: (0228) 940 - 17 77
Rufbereitschaft: (0172) 288 29 28
Fax: (0228) 940 - 1520