Coronavirus: DRK-Rettungsdienst ist gut vorbereitet und gibt Hinweise

Philipp Köhler/DRK

Die mögliche Ausbreitung des Coronavirus ist in diesen Tagen in aller Munde und sorgt für Unsicherheit bei den Menschen. Der DRK-Rettungsdienst Rheinhessen-Nahe gibt Hinweise zum richtigen Verhalten und informiert zu Vorbereitungen im Rettungsdienst.

Sollte sich das COVID-19 Virus in der Region Rheinhessen-Nahe ausbreiten, so ist man beim größten Rettungsdienst in Rheinland-Pfalz schon jetzt gut vorbereitet. Gleichzeitig wissen die Verantwortlichen auch, dass es für den Fall einer viele Menschen betreffenden Epidemie besondere Herausforderungen für den Rettungsdienst geben wird. 

Daher entwickelten Hygieneexperten des DRK-Rettungsdienstes Rheinhessen-Nahe bereits 2007 einen, durch das Gesundheitsamt genehmigten, Pandemieplan. Dieser beschreibt, welche Maßnahmen bei einer flächendeckenden Ausbreitung eines solchen Virustyps erforderlich sind. Insbesondere der Schutz des Personals im Rettungsdienst und die sichere Versorgung und der medizinisch-fachliche Transport von Betroffenen stehen im Fokus der betrieblichen Pandemieplanung. Konkret wurden die Lagerbestände an Infektionsschutzmaterial aufgestockt, Handlungsanweisungen für Mitarbeitende angepasst und mögliche Herausforderungen besprochen. 

"Aufgrund unserer Größe wurden wir bei Lieferanten bevorzugt behandelt, da wir auch sonst große Mengen abnehmen. Die Situation auf dem weltweiten Markt von Infektionsschutzartikeln ist bereits jetzt schwierig. Daher haben wir frühzeitig reagiert und können so handlungsfähig bleiben. Da wir nicht genau wissen, ob der Virus sich flächendeckend ausbreiten wird, ist eine quantitative Vorbereitung von Material schwierig. Für die nächsten Wochen sind wir jedoch gut aufgestellt und verfügen über ausreichend Infektionsschutzausstattung." erläutert René Maeder, Leiter Logistik im Rettungsdienst Rheinhessen-Nahe die aktuelle Situation.

"Es ist aktuell sehr wichtig, dass die Menschen sich aus seriösen Quellen informieren und einfache Verhaltensregeln gegen Infektionskrankheiten beachten. Aufregung und nicht rationales Handeln hilft jetzt niemandem." stellt DRK-Sprecher Philipp Köhler fest.

Beim DRK-Rettungsdienst betrachtet man die aktuelle Situation noch entspannt und ist auch auf die Versorgung von Patienten mit Verdacht auf eine Infektion mit Coronavirus vorbereitet. „Die Durchführung von Infektionstransporten und die Versorgung von infektiösen Patienten gehören zur täglichen Routine aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in unserem Rettungsdienst. Daher sind alle Mitarbeitenden entsprechend geschult und verfügen über geeignete Schutzausrüstung wie Mundschutz, Schutzkittel, Einweghandschuhe und Desinfektionsmittel. 

Die Einsatzfahrzeuge werden nach jedem Infektionstransport gemäß den landeseinheitlichen Hygienevorgaben für den Rettungsdienst, desinfiziert. Im Rahmen unserer betrieblichen Pandemieplanung und den Hygienevorschriften im Rettungsdienst, verfügen unsere Mitarbeiter über geeignete Schutzausrüstung und die Fachkompetenz zur Durchführung von Infektionstransporten.“ erklärt Philipp Köhler das Procedere.

Für den richtigen Umgang mit der Situation gibt der DRK-Rettungsdienst folgende Hinweise und beantwortet die wichtigsten Fragen:

Wie kann man sich anstecken?

Die häufigste Ansteckung erfolgt über die Tröpfcheninfektion, wenn man zum Beispiel direkt durch eine infizierte Person angehustet wird. Aber auch sogenannte Schmierinfektionen sind als möglicher Übertragungsweg nicht ausgeschlossen. Ein Beispiel hierfür ist die Berührung von Oberflächen, nachdem eine betroffene Person diese ohne Desinfektion der Hände berührt hat. Aktuell liegen keine Informationen zur Übertragung des Coronavirus über importierte Waren vor, zum Beispiel über Pakete aus China. Das Virus müsste hierfür die langen Transportwege überleben.

Welche Symptome treten auf und wie ist der Krankheitsverlauf?

Zu den Symptomen gehören Husten, Schnupfen, Halskratzen und Fieber, wobei einige Betroffene auch an Durchfall leiden. Bei einem Teil der infizierten Personen hat das Virus zu schwerwiegenden Atemproblemen und Lungenentzündungen geführt. Todesfälle traten bisher vor allem bei Patienten auf, die älter waren und/oder zuvor an schwerwiegenden Grunderkrankungen litten. In den meisten Fällen werden die Betroffenen jedoch wieder gesund. Die Behandlung verläuft ähnlich wie bei anderen Atemwegserkrankungen, wobei nur die Symptome, nicht der Erreger selbst behandelt werden können.

Wie schützt man sich?

Allgemeine Hygieneregeln sind auch beim Coronavirus die wichtigste Schutzmaßnahme. Folgende Punkte sollten beachtet werden:
Reinigen Sie Ihre Hände häufig mit Seife oder alkoholischem Handwaschmittel. Vermeiden Sie engen Kontakt mit Personen, die Fieber und Husten haben. Benutzen Sie Einwegtaschentücher und verwenden Sie diese ebenfalls nur einmalig. Entsorgen Sie die Taschentücher anschließend in einem Mülleimer mit Deckel. Beim Husten und Niesen Mund und Nase mit einem Taschentuch bedecken. Zur Not in den gebeugten Ellbogen niesen oder husten Generell werden also Maßnahmen empfohlen, die grundsätzlich bei allen ansteckenden Krankheiten ratsam sind.

Was macht das DRK?

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) ist in seiner Funktion als Auxiliar der deutschen Behörden für Transport, Unterkunft und Betreuung der Rückkehrerinnen und Rückkehrer und deren Familienangehörigen verantwortlich. Im Rettungsdienst sorgt der DRK-Rettungsdienst für die medizinische Versorgung von Patienten und übernimmt deren Transport unter Infektionsschutzbedingungen.

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