Wenn in einer Häuserzeile ein Reihenhaus zusammenbricht, drohen die nebenstehenden Häuser ebenfalls einzustürzen. Vergangenes Wochenende übten die bayerischen THW-Ortsverbände Weilheim, Marktredwitz und Freising gemeinsam, wie sie im Einsatz ein solches Szenario mit der passenden Technik verhindern können.
Die THW-Helferinnen und -Helfer trainierten auf dem Hof des Weilheimer Gymnasiums mit dem Abstützsystem Holz (ASH), mit dem sie einsturzgefährdete Gebäude absichern können. Das je nach Einsatzbedingungen veränderbare System besteht aus einer Vielzahl von vorgefertigten Holzträgerteilen, die am Einsatzort zusammengesetzt werden.
Auf einem Schulgelände montierten die Ehrenamtlichen zwei mehrere Meter lange Abstützbalken zunächst liegend am Boden. Anschließend hoben sie die Konstruktion mit dem Mobilkran an das Gebäude, um sie zu einem halb-pyramidenförmigen Strebstützbock zu verschrauben.
Außerdem konstruierten die THW-Kräfte ein sogenanntes Sprengwerk mit elf Metern Spannweite. Diese Konstruktion ist ein horizontal verlaufender Balken an dessen Enden sich dreieckige Pfosten befinden, der zwischen zwei Häuserwände geklemmt werden kann. Die Helferinnen und -Helfer verwenden das Sprengwerk, um eine Gebäudelücke abzustützen. Stürzt zum Beispiel in einer Häuserzeile ein Reihenhaus ein, fehlt ein Gebäude das die links und rechts angrenzenden Wohnhäuser stützt. Folglich drohen die nebenstehenden Häuser ebenfalls einzustürzen.
Da dieses System sehr komplex ist, üben die bayerischen THW-Ortsverbände Weilheim, Marktredwitz und Freising alle zwei Jahre zusammen.