Mehr als 100 Hektar Wald in Brand

Eine tückische Mischung aus Waldbrand, Trockenheit und Munitionsresten in einem brandenburgischen Moorgebiet im Landkreis Elbe-Elster beschäftigt seit vergangenem Freitag mehr als 70 THW-Einsatzkräfte. Ein weiteres Feuer brach gestern im Bodetal im Landkreis Harz in einem unwegsamen Waldgebiet aus. Insgesamt elf THW-Ortsverbände unterstützen bei beiden Brandherden die Feuerwehr.

THW-Kräfte in Brandenburg räumten mit Baggern den Weg frei für die...
THW-Kräfte in Brandenburg räumten mit Baggern den Weg frei für die Löschfahrzeuge der Feuerwehr.
Quelle: THW/Josefine Schönherr

Der Waldbrand im brandenburgischen Moor nahe der Gemeinde Plessa forderte eine gut abgestimmte Zusammenarbeit von THW und Feuerwehr. THW-Kräfte aus neun THW-Ortsverbänden betankten die Löschfahrzeuge, damit die Feuerwehr sich vollständig auf die Brandbekämpfung konzentrieren konnte. Als Zufahrt für die Löschfahrzeuge richteten sie mit zwei Radladern eine einen Kilometer lange Brandschneise in dem Waldgebiet ein. Dadurch gelangten die Feuerwehrkräfte nah genug an die Brandherde heran.

Feuerwehr und Polizei in Plessa verpflegt

Der Waldbrand breitete sich auf rund 100 Hektar Wald aus. Zwischenzeitlich drängten mehr als 30 Feuerwehrkräfte die Flammen zurück. THW-Ehrenamtliche verpflegten andere Einsatzkräfte mit einer mobilen Feldküche. Zudem richteten sie eine eigene Führungsstelle ein, um die mehr als 70 Helferinnen und Helfer vor Ort zu koordinieren.THW-Fachberaterinnen und -Fachberater der Fachgruppe Führung und Kommunikation unterstützten damit den Krisenstab des Landkreises Elbe-Elster. Dieser rief zuvor eine Großschadenslage aus. 

Eine weitere Gefahr für ausbrechende Feuer in dem Moorgebiet drohte durch versunkene Altmunition aus dem Zweiten Weltkrieg. Damit sich das Feuer nicht weiter unterirdisch ausbreitete, legten THW-Einsatzkräfte gemeinsam mit der Feuerwehr Brandschutzstreifen an. So soll ein Überspringen der Flammen auf die Munitionsgebiete im Moor verhindert werden. Gestern beleuchteten immer noch rund 30 THW-Helferinnen und -Helfer mit Scheinwerfern die Einsatzstellen der Feuerwehrkräfte, damit diese weitere Glutnester in dem trockenen Moorgebiet frühzeitig ausmachen können.

Dank der schweren THW-Räumfahrzeuge gelangten die Feuerwehrkräfte schnell zu... In dem unwegsamen Waldgebiet errichten die Ehrenamtlichen Brandschutzstreifen,... In Sachsen-Anhalt errichteten THW-Kräfte zwei 25.000 Liter-Wasserbecken als...

THW errichtet zwei 25.000 Liter-Wasserbecken für Feuerwehr im Bodetal

Rund 200 Kilometer von Plessa entfernt, in Bodetal in Sachsen-Anhalt, brach in der Nacht auf Dienstag ein weiteres Feuer aus. Auch in diesem ebenfalls schwer zugänglichen Waldgebiet, erleichterten THW-Kräfte aus den Ortsverbänden Quedlinburg und Oschersleben der Feuerwehr die Löscharbeiten. Die Ehrenamtlichen leuchteten mit akkubetriebenen Scheinwerfern zunächst das brennende Waldgebiet für Erkundungsflüge durch Feuerwehrdrohnen aus. Im Anschluss an die Lagebeurteilung aus der Luft, bauten THW-Helferinnen und -Helfer zwei 25.000 Liter-Wasserbecken vor Ort auf. 

Die Feuerwehrkräfte nutzten die Becken als Zwischenspeicher für Löschwasser. Das Wasser pumpten sie aus höheren Lagen ab und leiteten es über die THW-Becken in Richtung des Brandherdes. Doch aufgrund der Trockenheit breitete sich das Feuer weiter aus. Deshalb setzt die Bundespolizei zwei Löschhubschrauber ein. Für die Brandbekämpfung aus der Luft bauten THW-Helferinnen und -Helfer provisorische Hubschrauberlandeplätze am Boden. Schließlich gewannen gestern die mehr als zehn THW-Einsatzkräfte gemeinsam mit den Feuerwehrkräften die Oberhand über den Brand.

Das THW unterstützte die schwierigen Löscharbeiten mit seiner technisch-logistischen Expertise, indem es der Feuerwehr mit seinen schweren Räumfahrzeugen den Zugang zu den Brandherden erleichterte. Insgesamt bekämpften bei beiden Waldbränden mehr als 80 THW-Kräfte aus dem Landesverband Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt gemeinsam mit Feuerwehr und Polizei die Flammen.

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