16.02.2023 •

Nach Erdbeben in der Türkei und Syrien: DRK bringt über 100t Hilfsgüter per Flieger und LKW in die Türkei

Nach den schweren Erdbeben am 6. Februar in der Grenzregion zwischen der Türkei und Syrien hat das Deutsche Rote Kreuz (DRK) heute erste humanitäre Hilfsgüter per Flieger vom Flughafen Leipzig/Halle auf den Weg gebracht. Ein weiterer Transport per LKW-Konvoi startet morgen vom Logistikzentrum Schönefeld bei Berlin.

 „Die Erdbeben haben Tausende Menschenleben gekostet, die Zahl der Verletzten ist enorm, Häuser und wichtige Infrastruktur wurden zerstört. Die Schadenslage bleibt weiter unübersichtlich und die winterlichen Temperaturen erschweren die Situation. Es ist vor allem wichtig, die Betroffenen auch weiterhin schnell und zuverlässig mit dem Notwendigsten zu versorgen und sie vor der Kälte zu schützen“, sagt DRK-Generalsekretär Christian Reuter.

„Mit den Hilfstransporten, die wir in Zusammenarbeit mit den DRK-Landesverbänden aus Bremen, Bayern, Hamburg und Niedersachsen umsetzen, unterstützen wir die Aktivitäten unserer Schwestergesellschaft, des Türkischen Roten Halbmonds“

sagt Reuter weiter. Der erste DRK-Hilfstransport per Flieger vom Typ B777F umfasst 2.500 Decken, 500 Familienzelte sowie 500 Pakete mit Material zur Winterfestmachung der Zelte und 4.000 Isoliermatten. Die insgesamt 70 Tonnen Hilfsgüter wurden heute in Leipzig verladen und werden am Nachmittag nach Adana im Süden der Türkei verbracht. Der zweite Transport auf insgesamt vier LKW umfasst 44 Tonnen Hilfsgüter. Dazu zählen 1.000 Zeltplanen, über 1.000 Isoliermatten, 77 Zeltheizungen einschließlich Zubehör, rund 3.400 Feldbetten und 1.000 Hygienepakete. Der Konvoi wird am morgigen Samstag in Schönefeld bei Berlin beladen und fährt dann auf dem Landweg in die Türkei.

In Syrien unterstützt das DRK den Syrischen Arabischen Roten Halbmond im Rahmen erster Soforthilfemaßnahmen mit einer mobilen Gesundheitseinrichtung, die in die vom Erdbeben betroffene Region entsendet wurde. 5.000 Matratzen, die in einem vom DRK unterstützten zentralen Lagerhaus in Tartous, im Westen Syriens, vorgehalten wurden, werden ebenfalls in die betroffenen Regionen verbracht. Darüber hinaus stellt das DRK mehrere hundert Mahlzeiten für Betroffene in Aleppo bereit und unterstützt vor Ort das Kinderkrankenhaus. Die Hilfen für Syrien und die Türkei werden unter anderem vom Auswärtigen Amt unterstützt.

„Neben der unmittelbaren Soforthilfe stellen wir uns bereits jetzt darauf ein, auch längerfristig Unterstützung in den betroffenen Regionen zu leisten und unseren Schwestergesellschaften zur Seite zu stehen“

so Reuter.


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