Projekt in Tunesien: Seminar für Risiko- und Krisenkommunikation
Das BBK hat im März 2024 in Tunesien ein viertägiges Seminar zum Thema „Risiko- und Krisenkommunikation“ mit der tunesischen Zivilschutzbehörde „Office National de la Protection Civile“ (kurz: ONPC) veranstaltet. Dabei tauschten das BBK und die tunesische Partnerorganisation Erfahrungen in diesem Bereich aus und erprobten Risiko- und Krisenkommunikation anhand eines Praxisbeispiels.
16 Teilnehmende der tunesischen Partnerorganisation Office Nationale de la Protection Civile - École Nationale de la Protection Civile haben an vier Seminartagen im März 2024 über die Wichtigkeit von Risiko- und Krisenkommunikation diskutiert. Dabei fand ein reger Austausch zwischen dem BBK und der tunesischen Partnerorganisation statt. Hauptbestandteil des Seminars waren die Kommunikation und die unterschiedlichen Kommunikationstools in Krisen- und Nichtkrisenzeiten mit der Bevölkerung und mit den Medien.
Szenario und Aufgabenstellung des Seminars
Die Flutkatastrophe im Ahrtal aus dem Jahr 2021 diente den Seminarteilnehmenden als Übungsszenario. Eingespielte Videos und zusätzliche Hintergrundinformationen versetzten die Teilnehmenden in eine der größten deutschen Katastrophen und Krisen.
Die Teilnehmenden sollten dann einen Krisenkommunikationsplan entwickeln. Die Aufgabenstellung lautete, klare und präzise Informationen in einer Krisensituation an die Bevölkerung, Einsatzkräfte, beteiligten Behörden und Hilfsorganisationen weiter zu geben.
Risiko- und Krisenkommunikation: auch Social Media spielt eine Rolle
Social Media und Desinformationen stellen in Krisensituationen die Beteiligten vor besondere Herausforderungen.
In Kleingruppen wurden verschiedene Möglichkeiten erarbeitet, wie Fakten verifiziert werden, um Desinformationen zu vermeiden. Außerdem wurden Monitoringtools für Social Media vorgestellt und besprochen. Social Media bietet in der Bewältigung von Krisen große Chancen. Deshalb wurden die Einsatzmöglichkeiten von Social Media für die Öffentlichkeitsarbeit intensiv beleuchtet.
Vernetzung ist notwendig
Das Seminar zeigte wieder einmal deutlich, dass Krisenmanagerinnen und -manager auf der ganzen Welt mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert sind.
Die Teilnehmenden aus unterschiedlichen Regionen Tunesiens erkannten die Notwendigkeit zur Vernetzung, Koordination und Kooperation im Bereich der Risiko- und Krisenkommunikation über Organisationsgrenzen hinaus.
Voneinander lernen
Ein gemeinsamer Austausch und voneinander Lernen trägt dazu bei, in realen Krisenlagen, Krisenmanagement noch effizienter zu machen, um die Bevölkerung zu unterstützen und größeren Schaden von ihr abzuwenden.
Hintergrund
Seit 2012 führt das BBK im Auftrag des Auswärtigen Amts Projekte zur Stärkung der tunesischen Zivilschutzbehörde durch. Projektpartner sind die Berufsfeuerwehr Frankfurt am Main und die tunesische Zivilschutzbehörde „Office National de la Protection Civile“.Das Projekt wird durch Mittel des Auswärtigen Amts gefördert.
Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe
0228 99 550-0 und 0228 5554-0