UN-Friedensmission im Kongo: THW sichert Stromversorgung
Bonn. Zwei Experten des Technischen Hilfswerks (THW) unterstützten in der vergangenen Woche die Friedensmission der Vereinten Nationen (UN) in der Demokratischen Republik Kongo bei der Sicherung der Stromversorgung. Als Teil der UN-Einheit Global Service Center (UNGSC) leistet das THW Hilfestellung in den Bereichen Logistik, Geodaten und Informationstechnik. „Ziel ist es, UN-Friedensmissionen effizienter und effektiver zu gestalten. Das THW stellt als weltweit einzige zivile Regierungsorganisation seit 2001 Personal und Technik für bisher rund zehn UN-Friedensmissionen zur Verfügung. Unter anderem war das THW in Sierra Leone, Senegal, Liberia und Kolumbien tätig“, erläutert THW-Präsident Gerd Friedsam.
Ein in Kinshasa, der Hauptstadt der Demokratische Republik Kongo, in Zentralafrika durch die UN-Friedensmission MONUSCO genutztes „Modular Power Pack“ (MPP) war in Brand geraten. Die beiden vom THW entsandten Techniker betrieben Ursachen-Forschung und optimierten das System. Unter anderem sollen MPP zukünftig mit Sensoren ausgestattet werden, die beispielsweise bei einem außergewöhnlichen Temperaturanstieg Warnungen an das so genannte „Field Remote Infrastructure Monitoring“ (FRIM) übermitteln. Von dort aus kann dann ein MPP notfalls deaktiviert werden, um größere Schäden zu verhindern.
Die MPP sind ein nahezu CO²-neutrales System aus Solar-Modulen, das die UN seit dem Jahr 2018 zur Stromversorgung in ihren Friedensmissionen einsetzen. Das THW war schon an der Konfiguration der in 20 Fuß-Containern installierten technischen Systeme beteiligt und entwickelte die Schulungen für Technikerinnen und Techniker. Inzwischen wird eine Vielzahl dieser MPP-Anlagen genutzt und kontinuierlich weiterentwickelt. Da weitere MPP-Anlagen in mehreren Missionen an neuralgischen Standorten eingesetzt sind, wo sie die Stromversorgung für sicherheitsrelevante Kommunikationsanlagen gewährleisten, musste rasch festgestellt werden, welche Ursache der Brand in Kinshasa hatte und wie ähnliches bei anderen MPP-Anlagen verhindert werden kann.
Über diese Mission in der Demokratischen Republik Kongo hinaus arbeiten THW-Expertinnen und -Experten derzeit mit anderen im UNGSC daran, mittels Sensor- und Netzwerktechnologie den Verbrauch von Wasser, Strom und Kraftstoffen in UN-Friedensmissionen nachhaltig zu reduzieren. Weitere technische Lösungen für UN-Friedensmissionen wie spezielle 3D-Drucksysteme für Ersatzteile werden ebenfalls mit THW-Beteiligung entwickelt. „Die digitale Informationsübermittlung bei Einsätzen für die UN wurde während der Corona-Pandemie erheblich weiterentwickelt. So funktioniert eine Einsatzvorbereitung heute über virtuelle Lagebilder und Rundgänge, durch die sich die Einsatzkräfte bereits aus der Ferne ein Bild von den Bedingungen vor Ort machen können“, erklärt THW-Präsident Friedsam weitere Fortschritte für UN-Friedensmissionen.
Das THW ist die ehrenamtlich getragene Einsatzorganisation des Bundes. Das Engagement der bundesweit mehr als 80.000 Freiwilligen bildet die Grundlage für die Arbeit des THW im Bevölkerungsschutz. Mit seinen Fachleuten, seiner Technik und seinen Erfahrungen ist das THW im Auftrag der Bundesregierung weltweit gefragt, wenn Notlagen dies erfordern. Neben bilateraler Unterstützung gehören dazu auch technische und logistische Aufgaben im Rahmen des Katastrophenschutzverfahrens der Europäischen Union sowie im Auftrag von VN-Organisationen.
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