Bufdis, so weit das Auge reicht
Stühle rücken, Stifte werden hin- und her gereicht. „Was denkst du?“ „Was meinst du denn damit?“ Gleichzeitig steht draußen auf dem Hof eine Gruppe im Einsatzanzug um einige Geräte für den Verletztentransport herum. Wo geht denn da welcher Gurt lang? Ein paar Meter weiter wird es laut: Das Aggregat für Hydraulikgeräte wird gestartet. Ein inzwischen alltägliches Szenario am THW-Ausbildungszentrum Brandenburg/Havel. Dort hat die THW-Ausbildung der Bundesfreiwilligendienstleistenden volle Fahrt aufgenommen.
Insgesamt drei Wochen dauern die Lehrgänge für die Bundesfreiwilligendienstleitenden – oder kurz "Bufdis". Die Kurse bestehen aus einem Willkommenslehrgang und zwei weiteren Wochen praktischer Ausbildung, welche dann mit der offiziellen Grundausbildungsprüfung abschließen.
Im Lehrgang "Willkommen bei uns: THW für Bufdis" befassen sich die Bufdis mit Themen wie "ehrenamtliche Mitwirkung", "Zivil- und Katastrophenschutz“ oder die eigene Rolle im THW. Außerdem erarbeiten die Freiwilligen, was die THW-Leitsätze für sie bedeuten und lernen in einer Gesprächsrunde THW-Einsatzkräfte kennen. "Ein Wunder, dass man beim THW den Überblick behält, aber jetzt wissen wir, was dahinter steckt. Das ist wichtig für unsere weiteren Aufgaben im THW", erzählt Yannis, der 19 Jahre alt ist.
Zwei Wochen lang geht es dann mit handwerklichem Schwerpunkt weiter: Die Bufdis erlernen – wie auch alle angehenden ehrenamtlichen THW-Kräfte – das A bis Z der grundsätzlichen Einsatzaufgaben. Dazu gehören natürlich auch eine Sprechfunkausbildung und ein Erste-Hilfe-Kurs. "Vor der Grundausbildung wusste ich gar nichts über das THW, aber mit jeder Woche habe ich mehr verstanden, was Menschen, die bestimmte Funktionen haben, machen. Jetzt kann ich auch verstehen, dass man ins THW geht, weil einem die Verantwortung gefällt", sagt Max, der sich nach einer Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann nun doch anderweitig orientieren möchte.
Für einige der vor allem jungen Menschen im Ausbildungszentrum ist es das erste Mal, dass sie mit Werkzeugen und Rettungsgeräten arbeiten. Andere wiederrum sind bei der Freiwilligen Feuerwehr oder der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) tätig und können so die Aufgaben im THW direkt vergleichen.
Max berichtet weiter: "Und es macht wirklich Spaß mit den Geräten zu arbeiten. Die Grundausbildung hat mich motiviert, ehrenamtlich zu werden. Ich will die Sachen, die ich hier gelernt habe, jetzt auch praktisch anwenden. Ich muss mir jetzt nur noch einen Ortsverband suchen. Und nach der bestandenen Prüfung war ich schon erleichtert und vor allem stolz, das geschafft zu haben!" Die gemeinsame Zeit am Ausbildungszentrum bietet darüber hinaus Raum zum gegenseitigen Kennenlernen und zum Erfahrungsaustausch.
Alle Infos zum Bundesfreiwilligendienst im THW: www.entdecke-bufdi.de