Der Bundespräsident informiert sich am Bonner Hauptsitz zum Behörden-Jubiläum des BBK über breites Aufgabenspektrum
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier besuchte am 16. Mai 2019 das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) in Bonn. Er informierte sich über die Aufgaben der seit 15-Jahren bestehenden Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Inneres, Bau und Heimat.
Gegründet 2004 aufgrund der Ereignisse vom 11. September 2001 und des Elbehochwassers 2002 ist das BBK das zentrale Kompetenzzentrum im Bevölkerungsschutz in Deutschland. Frank-Walter Steinmeier war an diesem Gründungsprozess als damaliger Chef des Bundeskanzleramts unmittelbar beteiligt.
In Bonn-Lengsdorf empfing ihn BBK-Präsident Christoph Unger. Im Anschluss bekam der Bundespräsident anhand eines fiktiven Krisenszenarios einen Einblick in die Arbeit der knapp über 350 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des BBK.
Dabei erlebte er zunächst im gemeinsamen Melde- und Lagezentrum von Bund und Ländern (GMLZ) eine Lagebeschreibung dieses Krisenszenarios. Vorgestellt wurde ein großflächiger Stromausfall mit Folge eines Störfalls in einem chemieverarbeitenden Betrieb. Im GMLZ werden in echten Krisenereignissen unter anderem Lagebilder und -analysen erstellt sowie Engpassressourcen vermittelt.
Bevor im Innenhof der Liegenschaft an dieses Szenario angeknüpft wurde, nahm sich der Bundespräsident Zeit mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern über die täglichen Herausforderungen im Bevölkerungsschutz auszutauschen, trug sich in das Gästebuch ein und sprach seine Glückwünsche aus: „Glückwunsch an das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe. 15 Jahre gibt es dieses Amt jetzt. Ich kann mich noch in anderer Zuständigkeit als Chef des Kanzleramts erinnern, als in Folge Katastrophen größeren Ausmaßes in Deutschland dieses Amt auf den Weg gebracht worden ist. Und es hat in diesen 15 Jahren eine gute Entwicklung genommen“.
In Anknüpfung an die im GMLZ vorgestellte Lage ging es im Anschluss in den Innenhof. Dort wurde Steinmeier eine Vorstellung von verschiedenen Teilen der Bundesausstattung im Bereich der chemischen, biologischen, radiologischen und nuklearen (CBRN) Gefahren präsentiert.
So fuhren ein Löschfahrzeug Katastrophenschutz (LF-KatS), ein CBRN-Erkundungswagen und ein Einsatzleitwagen der Analytischen-Task-Force (ATF) vor. Expertinnen und Experten stellten einen Ausschnitt einer Lagebearbeitung dar und nahmen unter Schutzkleidung Proben und Messungen vor.
Das BBK ergänzt im Zuge der ergänzenden Ausstattung des Bundes in den Aufgabenbereichen Brandschutz, Betreuung, CBRN-Schutz und Sanitätswesen die Ausstattung der Katastrophenschutzeinheiten der Länder.
Nach dieser Darstellung informierte sich der Bundespräsident über die Ausbildung und Schulungen im Bevölkerungsschutz. Hierfür betreibt das BBK mit der Akademie für Krisenmanagement, Notfallvorsorge und Zivilschutz eine eigene Ausbildungseinrichtung.
Zum Abschluss erfuhr Steinmeier noch etwas über die Entwicklungen der internationalen Projekte des Bundesamtes. Viele der heute bestehenden Kooperationen, etwa die erfolgreiche deutsch-tunesische Zivilschutzzusammenarbeit, gehen auf die Zeit Steinmeiers als Außenminister zurück. Zur guten internationalen Vernetzung des BBK hat er also auch beigetragen.
BBK-Präsident Unger bedankte sich für den Besuch und überreichte noch ein kleines Gastgeschenk in Form eines symbolischen Notfall-Rucksacks, den jede Bürgerin und jeder Bürger zuhause haben sollte.