Ich wünsche mir, dass die Menschen jetzt unseren Beruf höher schätzen

Crisis Prevention-Fragebogen zur Corona-Krise mit Anne-Maria Holz

PantherMedia / vilevi

Im fünften Kurzinterview zur Corona-Krise berichtet Anne-Maria Holz, Krankenschwester, wie sich der Alltag im Krankenhaus verändert hat.

Anne-Maria Holz, Krankenschwester
Anne-Maria Holz, Krankenschwester
Quelle: Beta Verlag GmbH
  1. Name/Funktion
    Anne-Maria Holz, Krankenschwester in Mön­chenglad­bach (Fachkraft für Onkologie)

  2. Welche konkreten Aufgaben hatten/haben Sie bisher während der Corona-Krise?
    Hygienische Maßnahmen aktualisieren, hochfahren und durchführen (wie z. B. Distanz zu Mitarbeitern, permanentes Tragen des Mundschutzes, Besucherstopp, etc.). Ich hatte häufige Einsätze als Springer für die neu eingerichtete Co­ro­na-­Infektionsstation, war dort auch oft dauerhaft eingesetzt, ohne meine übliche Arbeit erledigen zu können.

  3. Wie war der Kontakt zu anderen Institutionen, mit denen Sie zusammengearbeitet haben?
    Kontakte zu anderen Institutionen habe ich bei meiner Arbeit nicht.

  4. Wie hat die Umsetzung Ihrer Aufgaben funktioniert? Was waren/sind dabei die größten Probleme?
    Die Umsetzung gestaltete sich am Anfang sehr schwierig, vor allem aufgrund der zunächst teilweise fehlenden oder knappen Schutzausrüstungen (Desinfektion/Masken/FFP-Masken). Ein großes Problem dabei war, dass diese Schutzmaterialien von Patienten/Besucher/etc. häufig entwendet wurden. Ein weiteres Problem war es insbesondere anfangs, „Abstand“ zu Kollegen und Patienten einzuhalten.

  5. Haben Sie etwas Neues über Ihre Mitmenschen gelernt?
    Vor allem zu Beginn der Krise habe ich oft Angst und offenen Egoismus der Mitmenschen erlebt.

  6. Welche Konsequenzen ziehen Sie persönlich für Ihre künftige Arbeit?
    Ich werde auch nach der Krise vermehrten Abstand zu fremden Personen einhalten, um mich vor potenziellen Krankheitserregern zu schützen, werde insgesamt vorsichtiger sein.

  7. Was hat Ihnen bis jetzt am meisten gefehlt in der Corona-Zeit?
    Am meisten habe ich natürlich die familiären Kontakte und die zu Freunden vermisst. Auch viele Freizeitaktivitäten, die ich sonst wie selbstverständlich wahrgenommen habe, fehlen mir.

  8. Gibt es etwas, worauf Sie stolz sind?
    Ich bin stolz darauf, dass ich in dieser schwierigen Zeit trotz vieler Ängste vor einer Infektion ruhig und gewissenhaft gearbeitet habe.

  9. Was muss sich ändern, wenn die unmittelbare Gefahr durch Corona vorbei ist?
    Zu Anfang der Pandemie wurde unser Beruf plötzlich mehr wertgeschätzt. Ich wünsche mir, dass die Menschen auch nach der Pandemie unseren Beruf höher schätzen und einsehen, wie systemrelevant unsere Berufsgruppe ist. Es sollte nicht nur „applaudiert“ werden, sondern das Berufsbild der Pflege attraktiver gestaltet, wodurch Personalmangel entgegengewirkt werden kann. Eine bessere Bezahlung wäre dazu der erste Schritt. Auch zum Beispiel die Aufstiegsmöglichkeiten sollten verbessert werden.

  10.  Welche Chancen für die Zukunft könnten in dieser Krise liegen?
    Dass das soziale Miteinander höher gewertet wird. Vielleicht lernen die Menschen daraus, weniger Wert auf materielle Dinge zu legen und sehen, dass unsere sozialen Kontakte das Wertvollste sind. 

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