Deutsche Küstengewässer waren im Winter 2023/24 bis zu 1 Grad wärmer
Im Dezember, Januar und Februar lagen die Oberflächentemperaturen in der südlichen Nordsee rund ein Grad und in der südlichen Ostsee etwa ein halbes Grad über dem langjährigen Mittel. Das zeigen Analysen des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH).
Während es im Süden etwas wärmer war, beobachtete das BSH im Norden mehr als ein Grad kühlere Temperaturen als im langjährigen Mittel – sowohl in der Nordsee als auch in der Ostsee. Die mittleren Temperaturen über die gesamte Nordsee und Ostsee waren für einen Winter durchschnittlich. In der Nordsee lagen sie bei 7,4 Grad. In der Ostsee fielen sie mit 2,4 Grad etwas niedriger aus als im langjährigen Mittel.
Für die Auswertungen nutzt das BSH Satellitendaten, die mit Messungen von Stationen und Schiffen kombiniert werden. So analysieren die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wöchentlich die Temperaturen an der Oberfläche von Nordsee und Ostsee. Aus den Wochenmitteln im Dezember, Januar und Februar berechneten sie das Wintermittel 2023/24 und verglichen es mit dem Wintermittel von 1996/97 bis 2020/21.
Klimawandel: Nordsee und Ostsee werden immer wärmer
Im Jahresmittel 2023 war die Nordsee erneut fast so warm wie in 2022. Nur in 2014 stiegen die Temperaturen noch deutlich höher. Das zeigt die BSH-Datenreihe seit 1969. Daraus geht auch hervor, dass die Nordsee sich im Durchschnitt um 0,27 Grad pro Jahrzehnt erwärmt – die Ostsee sogar um 0,57 Grad pro Jahrzehnt. Das ist eine Folge des Klimawandels und eine zunehmende Belastung für das Leben im Meer.
Die wöchentlichen Analysen bilden die Grundlage für saisonale und jährliche Langzeitvergleiche. Damit leistet das BSH einen wesentlichen Beitrag zum DAS-Basisdienst „Klima und Wasser“. Dabei handelt es sich um einen operationellen Klimaservice, den das BSH gemeinsam mit anderen Bundesbehörden im Rahmen der Deutschen Anpassungsstrategie (DAS) an den Klimawandel betreibt.
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