Neue Normen für Mobile Notstromversorgung

Die Notstromversorgung ist seit jeher eine große Herausforderung. Vor allem die Vorhaltung mobiler Stromaggregate für den flexiblen Einsatz an verschiedenen kritischen Standorten hat sich als beste Lösung der Katastrophenvorsorge herausgestellt.

Multifunktionales Konzept von POLYMA.
Multifunktionales Konzept von POLYMA.
AB-Strom/Licht 125kVA mit Notstromautomatik und 8m³ Geräteraum.
Quelle: POLYMA

Den Verantwortlichen, die solche Projekte planen sollen, stellen sich zu Beginn einige grundlegende Fragen: „Was soll im Ernstfall versorgt werden?“ (Szenarien) , „Wer darf und soll die Notstromaggregate bedienen?“ (Schulungsbedarf), „Wer verbringt das Gerät an den Einsatzort und wie funktioniert die Nachversorgung mit Kraftstoff?“ (Logistik) „Ist es notwendig ein stationäres Aggregat fest einzubauen?“ (Platzbedarf) „Welche Vorschriften sind zu beachten?“ (Normen), „Welchen Zusatznutzen soll die hohe Investition bringen?“ (Multifunktionale Konzepte)

Inzwischen geraten weitere Vorgaben in den Fokus. Durch Anpassungen von EU-Abgasnormen und VDE Vorschriften werden die Hersteller und Nutzer von Notstromaggregaten vor neue Aufgaben gestellt.

Die neue EU-Abgasnorm 2016/1628, die je nach Leistungsklasse seit 2019 bzw. 2020 gilt, fordert für mobile Arbeitsmaschinen eine komplette Abgasreinigung. Das heißt, dass die Dieselaggregate mit SCR-Katalysator (NOx Reinigung mit Harnstofflösung) und je nach Motorhersteller auch mit Partikelfilter auszustatten sind. Dadurch brauchen die Maschinen mehr Platz für den Harnstofftank und zusätzliche Elemente der Abgasreinigung.

Vor allem an der Qualifikation der Bediener muss die Ausstattung der Aggregate ausgerichtet sein. Dabei gelten besondere Anforderungen an den sicheren Umgang mit mobilen Stromaggregaten. Zum einen werden sie mit Isolationsüberwachung ausgestattet. Somit sind die Aggregate ohne Erdung sicher zu betreiben, auch wenn mehr als ein Verbraucher angeschlossen ist.

Damit man mit den Aggregaten multifunktional arbeiten kann, also auch Gebäude versorgen kann oder ein Netz für einen größeren Einsatzbereich aufbauen kann, ist zusätzliche elektrische Ausstattung notwendig. So können Elektrofachkräfte die Aggregate im Handumdrehen auf eine

Nachdem die Aspekte Sicherheit, Bedienung und Logistik, sowie die Zusatzkonzepte für die „normalen“ Einsätze berücksichtigt sind, kann die Investition starten. Es handelt sich dann schließlich um ein Konzept, welches jahrzehntelang genutzt wird.



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