Navigationssysteme könnten Warnungen übertragen.
Navigationssysteme könnten Warnungen übertragen.
Quelle: Pixabay/OpenClipart-Vectors

Warnung von Leitstellen direkt ins Auto

Erprobung zum Ausspielen von Warnmeldungen über Navigationsgeräte abgeschlossen

Der in Deutschland bestehende Warnmittelmix wird durch das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) konstant ausgebaut, um in Gefahrenlagen so viele Menschen wie möglich mit einer Warnmeldung zu erreichen. Die Erschließung neuer Warnkanäle ist dabei von zentraler Bedeutung. Mit der Einführung eines neuen Dateiformates, des sogenannten TPEG-Formats, können Warnmeldungen zu Gefahrenlagen künftig direkt über das Navigationssystem im Auto ausgespielt werden.

Neues Format warnt Reisende sicher und schnell in mehreren Sprachen

TPEG steht für Transport Protocol Experts Group und wird bereits jetzt von Automobilherstellern wie Audi, Mercedes und Volkswagen in ihren Fahrzeugen verbaut und von Systementwicklern genutzt. Mit der TPEG-Technologie werden Stauwarnungen und Verkehrsmeldungen direkt in das Navigationssystem des Autos gespielt. Die neue Entwicklung TPEG2-EAW ermöglicht es, neben Verkehrsinformationen künftig auch offizielle Warnmeldungen der Leitstellen, beispielsweise über Unwetter oder Waldbrände, direkt auf das Navigationssystem im Auto zu senden. EAW steht dabei für Emergency Alerts and Warnings. 

TPEG2-EAW-Warnungen können sowohl über DAB+ als auch über mobile Internetkanäle verbreitet werden. Mithilfe der neuen TPEG-basierten Wiedergabe von Warnmeldungen können Reisende sicher und schnell im Auto gewarnt werden. Durch diese Warnungen wird Reisenden dabei geholfen, eine sichere Route für die Weiterfahrt zu wählen. Die Ausgabe erfolgt mehrsprachig.

Intensive Erprobung bestätigt Wirksamkeit von TPEG2-EAW

Seit 2019 wurde die neue Anwendung TPEG2-EAW für einen Dienst in Deutschland unter Mitwirkung des BBK entwickelt und erprobt. Dabei wurde die gesamte Dienstlieferkette betrachtet, beginnend vom Erhalt der Warnmeldung bis zur Ausgabe. Die Erprobung der Technologie wurde Ende September 2021 erfolgreich abgeschlossen und bestätigt die Eignung von TPEG2-EAW für die Warnung der Bevölkerung. Die bereits als Grundlage entwickelte Spezifikation wird nun aktualisiert und der International Standard Organisation (ISO) als Vorlage für die weltweite Normung der Technologie vorgelegt.

Projektergebnisse werden international vorgestellt

Am 8. Oktober 2021 sind das BBK und Fachkolleginnen und Fachkollegen der globalen Partner bmt, GEWI, mecom, NNG, TomTom und Teatownlake sowie der NDR und der WDR, im BBK zusammengekommen. Die verschiedenen Akteure haben sich dabei über die Ergebnisse der Erprobung von TPEG2-EAW und die zukünftige Nutzung des Formats ausgetauscht. Der neue Dienst wird offiziell auf dem ITS-Weltkongress am 12. Oktober in Hamburg vorgestellt. Die Einführung in die Navigationssysteme erfolgt danach kontinuierlich.

TPEG stärkt Warnmittelmix in Deutschland

Deutschland setzt auf einen breiten Mix aus analogen und digitalen Warnmitteln, um im Ernstfall viele Bürgerinnen und Bürger zu erreichen.

„Die Einführung neuer Warnkanäle ist ein wichtiger Schritt, um die Warnung der Bevölkerung in Deutschland nachhaltig zu verbessern. Deswegen haben wir dieses Vorhaben fest in unserem Neuausrichtungskonzept im März 2021 verankert. Neben Cell Broadcast ist TPEG2-EAW nun der zweite neue Warnkanal, dessen Einführung beschlossen wurde, und an deren schneller Umsetzung das BBK intensiv arbeitet“, betont BBK-Präsident Armin Schuster.

Sowohl Cell Broadcast als auch die neue TPEG-Technologie können problemlos und schnell an das vom BBK zur Verfügung gestellte Modulare Warnsystem (MoWaS) angeschlossen werden.



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