Einsatzbilanz 2022: Zivilschutz-Hubschrauber leisteten 16.087 Mal schnelle Hilfe aus der Luft
Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe verzeichnet für das vergangene Jahr einen Einsatzzuwachs der Zivilschutz-Hubschrauber (kurz ZSH): Die auf zwölf Luftrettungszentren im gesamten Bundesgebiet verteilten ZSH flogen im vergangenen Jahr 16.087 Einsätze.
Das sind 646 Einsätze mehr als im Vorjahr mit 15.441 Einsätzen.
Mit 5.425 Flugstunden waren die Hubschrauber damit mehr als 226 Tage am Stück in der Luft. Insgesamt haben die orangefarbenen Hubschrauber des Zivilschutzes im vergangenen Jahr bei ihren 16.087 Einsätzen 4.337 Patientinnen und Patienten transportiert. Damit sind die Zahlen gegenüber dem Vorjahr leicht gestiegen, als rund 4.080 Menschen transportiert wurden.
Spitzenreiter im Jahr 2022 ist Christoph 29 aus Hamburg mit 1661 Einsätzen, gefolgt von der Station in der Alpenregion, Christoph 17 in Kempten mit 1632 Einsätzen und Christoph 3 in Köln mit 1551 Einsätzen.
Die meisten Sucheinsätze (12) flog ebenfalls Christoph 29 aus Hamburg, Christoph 14 aus Traunstein hob elfmal und Christoph 17 aus Kempten siebenmal ab, um Menschen zu finden.
Zwei ZSH-Jubiläen im Jahr 2023
In diesem Jahr feiern gleich zwei ZSH-Stationen im Bundesgebiet ihr Jubiläum:
Am 3. Juli ist es auf den Tag genau 50 Jahre her, dass das Luftrettungszentrum am Bundeswehrkrankenhaus in Hamburg in Dienst gestellt worden ist. Seither nimmt es mit über 83.000 Einsätzen einen festen Platz in der notärztlichen Versorgung der Menschen im Hamburger Großraum ein. Bekannt ist die Station auch durch das Flugzeug „Bell UH 1D“ der Luftwaffe, die in der Fernsehserie „Die Rettungsflieger“ eine wichtige Rolle spielt und bis 2006 im realen Einsatz für das Bundeswehrkrankenhaus war. Seit nun schon 17 Jahren ist die Station fester Teil der orangefarbenen ZSH-Luftrettungsflotte. Das Jubiläumsjahr wird mit den Freunden und Partnern im Rahmen eines wissenschaftlichen Symposiums, der ZSH-Jahresfortbildung und anderen Veranstaltungen gefeiert. Nach Bewältigung der besonderen Anforderungen der Pandemie ist nun die zukunftsweisende Weiterentwicklung der ZSH-Luftrettung eine der Hauptaufgaben.
Rund 300 Kilometer weiter süd-östlich feiert Christoph 35 aus Brandenburg an der Havel ebenfalls Jubiläum:
Seit 30 Jahren ist der Rettungshubschrauber nahe dem örtlichen Universitätsklinikum auf dem Marienberg stationiert und flog im Jahr 2022 insgesamt 1385 Einsätze - das sind durchschnittlich drei bis fünf Einsätze pro Tag. Die Crew besteht aus einem Notarzt des Universitätsklinikums Brandenburg an der Havel, einem Notfallsanitäter der Johanniter-Unfall-Hilfe und der Feuerwehr Brandenburg an der Havel sowie einem Piloten der Bundespolizei. Ein Highlight der Station ist die Landeplattform mit Drehschreibe, die ein perfektes Ausrichten des Christoph 35 von der aktuellen Windrichtung ermöglicht.
Einsatzzahlen auf Vor-Pandemie-Niveau
Während der Pandemie sind die Einsatzzahlen im Vergleich zu den Vorjahren leicht gesunken. Mittlerweile sind die Zahlen der vom Bund zur Verfügung gestellten 18 ZSH an zwölf Luftrettungszentren wieder auf einem hohen Niveau angekommen.
Alle Einsatzzahlen in der Übersicht:
- Christoph 2 Frankfurt am Main: 1122
- Christoph 3 Köln: 1551
- Christoph 4 Hannover: 1359
- Christoph 7 Kassel: 1289
- Christoph 9 Duisburg: 994
- Christoph 12 Siblin: 1044
- Christoph 13 Bielefeld: 1410
- Christoph 14 Traunstein: 1524
- Christoph 17 Kempten: 1632
- Christoph 29 Hamburg: 1661
- Christoph 34 Güstrow: 1116
- Christoph 35 Brandenburg: 1385