EU-Katastrophenschutz übt in Kroatien

Philip Abraham / THW

Vergangene Woche fand in Kroatien die sogenannte Modules Table Top Exercise (ModTTX), eine Stabsrahmenübung der Europäischen Union (EU), statt. Eine hauptamtliche und zwei ehrenamtliche THW-Kräfte unterstützten die Zivilschutzdirektion des kroatischen Innenministeriums bei der Durchführung der Übung, an der Führungskräfte aus dem Katastrophenschutz mehrerer europäischer Länder teilnahmen.

Gruppenfoto der Teilnehmer der EU-Stabsrahmenübung; Copyright: Philip...
Die Teilnehmenden der EU-Stabsrahmenübung kamen aus verschiedenen europäischen Ländern.
Quelle: Philip Abraham /THW

Im Katastrophenfall kann die Europäische Union auf Internationale Hilfeersuchen reagieren, indem sie auf den European Civil Protection Pool (ECPP), den Europäischen Katastrophenschutz-Pool zurückgreift. Darin sind verschiedene Module gemeldet, die im Einsatzfall zur Verfügung stehen. Das THW stellt beispielsweise das Hochleistungspumpenmodul und mit der Schnell-Einsatz-Einheit Wasser Ausland ein Trinkwasseraufbereitungsmodul bereit. 

Damit im Notfall alles klappt, finden regelmäßig Übungen auf europäischer Ebene statt. In der vergangenen Woche führte die Zivilschutzdirektion des Innenministeriums der Republik Kroatien die erste EU-Stabsrahmenübung im Zyklus 2019/2020 durch.

Die verschiedenen Schritte wurden für das Vorgehen bei der Übung geplant;...
Wie bei einem Planspiel, durchliefen die Teilnehmenden die verschiedenen Schritte des Katastrophenschutzmechanismus der EU und setzten diese innerhalb der Übung um.
Quelle: Philip Abraham / THW

Das THW unterstützte die Durchführung der Übung zusammen mit Partnern aus Belgien, Kroatien, Slowenien und Dänemark. Teil nahmen Führungskräfte von neun Modulen des EU-Katastrophenschutzmechanismus aus Bulgarien, Deutschland, Estland, den Niederlanden, Schweden, Slowakei, Österreich und Portugal sowie ein Europäisches Koordinierungsteam mit Unterstützungspersonal.

Das Szenario für die EU-Stabsrahmenübung war ein Erdbeben in der Region um die kroatische Stadt Split. Eingestürzte Hochspannungsleitungen führten dabei auch zu Waldbränden. Nach dem internationalen Hilfeersuchen von Kroatien wurden, koordiniert von der EU, die Module in die betroffene Region entsandt. Dort mussten sie im Szenario herausfordernde Situationen wie die reibungslose Einreise des Teams und des Materials, Absprachen mit lokalen Einsatzkräften, Lageerkundungen und Koordinierungstreffen mit weiteren Einheiten bewältigen.

Wie bei einem Planspiel, durchliefen die Teilnehmenden die verschiedenen Schritte des Katastrophenschutzmechanismus der EU und setzten diese innerhalb der Übung auf organisatorischer Ebene um. Vorrangiges Ziel der Übungen ist die Förderung der Zusammenarbeit, einerseits zwischen den Modulen, andererseits sowohl mit dem europäischen Koordinierungsteam als auch mit den lokalen Behörden des betroffenen Landes.

EU-Stabsrahmenübungen sind ein wichtiger Bestandteil des Katastrophenschutzmechanismus der EU, in deren Rahmen für einige Module auch ein Schritt zur Zertifizierung für den ECPP durchgeführt wird.

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