Mit dem THW-Bauprogramm den Zivilschutz stärken
Bonn/Kiel, 16. Mai 2024. Gestiegene Anforderungen an das Technische Hilfswerk (THW), unter anderem bedingt durch die Corona-Pandemie, Klimawandel und den Krieg in der Ukraine, erfordern dringend eine bedarfsgerechte Unterbringung, um diese Aufgaben zu bewältigen. Dies ist in den bisherigen Gebäuden der THW-Ortsverbände aufgrund der geänderten räumlichen und funktionalen Bedarfsanforderungen, den gesetzlichen Forderungen im Bereich des Arbeitsstätten- und Gesundheitsschutzes sowie der IT-Sicherheit nicht ausreichend gewährleistet. Um die Modernisierung und den Neubau von THW-Unterkünften voranzutreiben, haben Vertreter der Bundesbauabteilungen, der Bundesanstalt THW und der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) unter Leitung des Amtes für Bundesbau Schleswig-Holstein (AfB) gemeinsam ein innovatives Bauprogramm initiiert.
Das THW-Bauprogramm setzt mit einer seriellen und modularen Bauweise neue Standards, die kürzere Realisierungszeiträume ermöglichen. Dabei erhalten die THW-Ortsverbände einheitlich geplante Gebäude und Fahrzeughallen. Diese sind barrierefrei, entsprechen den Anforderungen des Klimaschutzes und verfügen über ein nachhaltiges energetisches Konzept mit Wärmepumpen und Photovoltaikanlagen.
„Das THW-Bauprogramm ist eine ganz neue Herangehensweise bei der Zusammenarbeit. Dadurch wird der Neubau von THW-Ortsverbandsgebäuden schneller und wirtschaftlicher realisiert werden. Denn planungsintensive und teure Individuallösungen sind darin nicht vorgesehen“, erklärt Brigitte Bourscheidt, Leiterin des Geschäftsbereichs Facility Management bei der BImA.
„Mit dem seriellen, modularen und klimafreundlichen Bauprogramm setzen wir neue Maßstäbe und schaffen zukunftsfähige Strukturen für unsere Ehrenamtlichen. Die im Bauprogramm vorgesehenen 30 Ortsverbände sind ein guter Anfang, der Bedarf liegt jedoch bei mehr als 200 Unterkünften und kann in Zukunft nur mit entsprechender dauerhafter finanzieller Unterstützung gedeckt werden“, betont THW-Präsidentin Sabine Lackner.
Die Zusammenarbeit zwischen der BImA, dem Amt für Bundesbau Schleswig-Holstein als projektleitende Bundesbauverwaltung und dem THW ermöglicht es allen Beteiligten, professionell und effektiv zu agieren, um den Ehrenamtlichen des THW neue und bedarfsgerechte Unterkünfte zu schaffen.
„Mit konventioneller Bauweise wäre diese Modernisierungsoffensive kaum umsetzbar. Mit diesem ersten Rahmenvertrag haben wir eine innovative Lösung gefunden, die erforderlichen Neubauten effizient zu realisieren“, erklärt Tobias Schubotz, Leiter des AfB.
Die Modernisierung der THW-Liegenschaften ist ein wesentlicher Beitrag zur Stärkung des Zivilschutzes. Gute Rahmenbedingungen sind ein Ausdruck der Wertschätzung für die hohe Einsatzbereitschaft des Ehrenamtes und sichern langfristig ihr Engagement im Zivil- und Katastrophenschutz.
„Das Bauprogramm trägt dazu bei, das ehrenamtliche Engagement zu stärken und gleichzeitig die Einsatzbereitschaft des THW langfristig zu sichern," erklärt THW-Präsidentin Sabine Lackner.
Denn die THW-Ortsverbände sind die Basis und das Zuhause der ehrenamtlichen THW-Helferinnen und Helfer. Gleichzeitig stärken sie dauerhaft den zivilgesellschaftlichen Zusammenhalt und das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung.
Die oberste Prämisse der BImA als Immobiliendienstleisterin des Bundes ist es, moderne und bedarfsgerechte Liegenschaften errichten zu lassen, die nicht nur ästhetisch sind, sondern vor allem die THW-Ortsverbände optimal bei der Aufgabenerfüllung im Zivilschutz unterstützen. Mit der Umsetzung des ersten Rahmenvertrages, der 30 Neubauten für THW-Ortsverbände umfasst und Raum für weitere 30 optionale Projekte bietet, wurde die Goldbeck GmbH aus Bielefeld beauftragt.