17.05.2021 •

Neue Detektoren zur Erkennung von Gefahrstoffwolken übergeben

Seit Ende April sind alle acht Standorte der Analytischen Task Force (ATF) in Deutschland mit einem modernen und leistungsfähigen Gerät ausgestattet.

BBK

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) investiert mit dieser Maßnahme über vier Millionen Euro, um die Leistungsfähigkeit der ATF-Standorte zu erhöhen. Hiermit wird der CBRN-Schutz der Bevölkerung weiter verbessert.

Das BBK stattet die Analytische Task Force mit leistungsstarken Analysegeräten aus, um bei der Freisetzung von unbekannten Stoffen die örtlichen Kräfte der Gefahrenabwehr unterstützen zu können. Zum Leistungsspektrum gehört auch die Fernerkundung von Gefahrstoffwolken bei chemischen Gefahrenlagen. Um die Einsatzfähigkeit zu steigern, wurden neue Fernerkundungsgeräte HI 90 für alle Standorte beschafft und Ende April nun auch alle Geräte ausgeliefert.

Das HI 90, kurz für „Hyperspectral Imager“, ist ein sogenanntes Infrarot-Spektrometer, das freigesetzte Gefahrstoffwolken in bis zu fünf Kilometern Entfernung erkennen kann. Zur Auswertung der Signale wird ein Detektor der neuesten Generation verwendet, der mit hoher Auflösung innerhalb weniger Sekunden ein Abbild der Gefahrstoffwolke errechnet. Bei ähnlichen Systemen erfolgt eine Abtastung für jeden Bildpunkt einzeln, was zum Teil mehrere Minuten dauert.

In­fra­rot-Fer­ner­kun­dungs­sys­tem HI 90 kom­plett auf­ge­baut und...
In­fra­rot-Fer­ner­kun­dungs­sys­tem HI 90 kom­plett auf­ge­baut und mess­be­reit. Im Hin­ter­grund die Trans­port­kof­fer und das Zu­be­hör.
Quelle: BBK

Die erhaltenen Infrarotspektren aus dem Sensorelement werden mit einem Videobild bzw. dem Bild einer Nachtsichtkamera kombiniert, sodass die Einsatzkräfte die Lage der Gefahrstoffwolke in der Umgebung erkennen können. Mit der hinterlegten Bibliothek, die verschiedene Chemikalien umfasst, ist auch die Identifikation dieser Stoffe möglich. 

Weitere Informationen über die Analytische Task Force des Bundes finden Sie unter:

Mehr zu den Themen:

Verwandte Artikel

Stellprobe Dekon V

Stellprobe Dekon V

In der Katastrophenmedizin muss es schnell gehen und jeder Handgriff sitzen. Für die Behandelnden und Rettungskräfte in einer Reallage kommt es also darauf an, dass das Material besonders gut erprobt und die Einsatztaktik problemlos darauf...

Jordanien: Praktische Schulungen an der Persönlichen Schutzausrüstung für CBRN-Lagen

Jordanien: Praktische Schulungen an der Persönlichen Schutzausrüstung für CBRN-Lagen

Vor einigen Wochen startete das BBK die Modulausbildung 3 an der Persönlichen Schutzausrüstung (PSA) für CBRN-Lagen (chemische, biologische, radiologische, nukleare). In Amman, Irbid und Zarqa fanden je zweitägige Schulungen mit hohem...

Einsatzkräfte der Analytischen Task Force üben den Ernstfall

Einsatzkräfte der Analytischen Task Force üben den Ernstfall

Gefahrenlagen haben sich in den letzten Jahren verändert. Durch den Fund eines Chemie-Behälters in Königswinter-Bellinghausen oder auch den Austritt des chemischen Stoffs Thioharnstoffdioxid ist wieder einmal mehr deutlich geworden, dass die...

:

Photo

Medizinische Task Force

An der Bundesakademie für Bevölkerungsschutz und Zivile Verteidigung (kurz: BABZ) in Ahrweiler fand Ende 2023 ein Fachaustausch zwischen BBK und den Innenministerien der Bundesländer zur…