28.10.2022 •

Katastrophenschutzübung „Frankopia“ fordert starke Nerven der Einsatzkräfte

Explosionen, Feuer, Verletzte: Eine Großübung in Frankfurt am Main am Samstagnachmittag stellte sich als echter Stresstest dar. Organisiert hatten das Training die Untere Katastrophenschutzbehörde der Stadt und die Arbeitsgemeinschaft der Frankfurter Hilfsorganisationen (AGFH).

Explosionen, Feuer, Rauch und verzweifelte Schreie – so begann die große Übung der Unteren Katastrophenschutzbehörde der Stadt Frankfurt und der Arbeitsgemeinschaft der Frankfurter Hilfsorganisationen (AGFH) am Samstagnachmittag. Morgens hatte „Frankopia 2022“ schon die Rettungsdienste mit vielen kleineren Unfallszenarien auf Trab gehalten. Am Nachmittag waren dann auch die Helferinnen und Helfer des THW gefragt, um gemeinsam mit anderen Einsatzkräften das Großszenario am Osthafen zu bewältigen.

Das ging nach der ersten Explosion dramatisch weiter: Es folgte ein weiterer Knall, kurz darauf stand ein Fahrzeug in Flammen. Aus einem angrenzenden Gebäude und sogar aus den Kanaldeckeln trat dichter Rauch aus. Überall lagen „Verletzte“ auf dem Boden oder taumelten vor Schmerzen schreiend durch die Kulisse – zum Glück waren es aber nur geschminkte Darsteller/innen. Weitere „Betroffene“ saßen lethargisch am Rande. Stress pur für alle Rettungskräfte. Da die Darstellungen der Verletzungen teilweise so realistisch waren, war für alle Fälle auch die Psychosoziale Notfallversorgung (PSNV) vor Ort.

Die THW-Einsatzkräfte mussten unter anderem durch ein Fenster in das Innere des rauchenden Gebäudes eindringen. Dort galt es, eine massive Holzwand zu durchbrechen. Vor dem Gebäude bauten sie ein Einsatzgerüstsystem (EGS) auf. Das diente dazu, Verletzte im Liegen abtransportieren zu können.

Das Szenario war angelehnt an echte Ereignisse in Herborn im Jahr 1987. Damals führte ein Unfall eines Tanklasters zu einem Großbrand am Rande der Altstadt.


Mehr zu den Themen:

Verwandte Artikel

Zerstörter Staudamm in der Ukraine: THW schickt Hilfsgüter

Zerstörter Staudamm in der Ukraine: THW schickt Hilfsgüter

Bonn. Nach der Explosion des Kachowka-Staudamms in der Ukraine unterstützt das Technische Hilfswerk (THW) den ukrainischen Katastrophenschutz (DSNS) mit der Lieferung von 5.000 Wasserfiltern.

Flächenbrand bei Jüterbog in Brandenburg

Flächenbrand bei Jüterbog in Brandenburg

Mehr als 120 Helferinnen und Helfer unterstützten vom 6. bis 10. Juni die Feuerwehr bei der Brandbekämpfung auf einem ehemaligen Truppenübungsplatz nahe Jüterbog. Unter anderem leuchteten sie die Brandstelle aus und verpflegten die beteiligten...

Derzeit kein THW-Einsatz in Italien

Derzeit kein THW-Einsatz in Italien

Am Wochenende hat unter anderem das THW auf ein internationales Hilfeersuchen der italienischen Regierung reagiert und ein sogenanntes High-Capacity-Pumping-(HCP)-Modul für den Einsatz in den überschwemmten Gebieten vorbereitet, um Italien Hilfe...

:

Photo

6. CRISIS PREVENTION Konferenz

Die 6. CRISIS PREVENTION Konferenz, die am 30./31. März in Berlin stattfand, war ein voller Erfolg. Neben den ausgezeichneten Vorträgen, anregenden Diskussionen und Rückfragen war da noch … die…

Photo

Ahrtalflut und Spontanhelfende

„Es gibt fast nur positive Erfahrungen im Ahrtal und anderenorts mit Spontanhelfenden, der professionelle Katastrophenschutz muss sie endlich als gleichberechtigte Partner ansehen“.

Photo

    Ankündigung 6. CP-Konferenz in Berlin

    Nach Jahren eher sorgenfreien Lebens ohne größere Krisen und Katastrophen in Deutschland, haben uns die Pandemie, das zerstörerische Ahrtal-Hochwasser, Wald- und Flächenbrände und natürlich…