28.10.2019 •

Keine tödlichen toten Winkel mehr

JUH

"Ein toter Winkel ist ein tödlicher Winkel." Dr. Bernd Althusmann, stellvertretender Ministerpräsident des Landes Niedersachsen und Minister für Wirtschaft und Verkehr, schaute sich den neuen Intensivverlegungswagen des Ortsverbands Oldenburg an. Grund: eine 360°-Kamera bietet einen Rundum-Blick. Ohne tödliche tote Winkel und für mehr Sicherheit im Verkehr. 

Das findet auch der Minister gut, lobte die Johanniter für ihre Weitsicht und ließ es sich nicht nehmen eine Runde mit Blaulicht und Sondersignal über den Verkehrsübungsplatz Oldenburg zu drehen. Begleitet wurde er von Rainer Schmitz, stellvertretender Rettungswachenleiter des Ortsverbands Oldenburg.

Zuvor hatten Schmitz, Rettungswachenleiter Niels-Holger Brunkau und Dienststellenleiter Stephan Siemer, das Abbiegesystem erläutert. Das System besteht aus vier Kameras, zwei an jeder Seite, eine über der Heckklappe und eine vorne im Mercedesstern. Damit wird jeder Zentimeter rund um das Fahrzeug eingesehen. 

Eine Software setzt die Bilder zusammen, so dass der Fahrer ein Bild mit einem Blick aus der Vogelperspektive bekommt. Der Minister war voll das Lobes: "Ich freue mich, dass die Johanniter hier vorangehen und auch bei Rettungsfahrzeugen in dieses Mehr an Sicherheit für andere Verkehrsteilnehmer investieren." Er strebe eine europäische Gesetzgebung an, nach der alle Fahrzeuge über 3,5 Tonnen zukünftig mit einem Abbiegesystem ausgestattet sein müssen. Europäisch, weil viele ausländische Lkw auf deutschen Straßen unterwegs sind.

Abbiegesystem ITW Übergabe der neuen Systeme für die Einsatzfahrzeuge Verkehrssicherheit mit den neuen Techniken für die Einsatzfahrzeuge 360° Kameria im Einsatzfahrzeug

Vorangegangen sind die Johanniter auch vor zehn Jahren, als sie das System des Intensivverlegungsdienstes etablierten. Partner schon damals: die Universitätsklinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie, Klinikum Oldenburg AöR. "Deshalb wollen wir heute jemanden auszeichnen, der schon seit sehr langer Zeit ein sehr wichtiger und verlässlicher Partner der Johanniter in vielfältiger Form ist", sagte Wilfried Barysch, Mitglied im Regionalvorstand Weser-Ems, und überreichte Klinikdirektor Prof. Dr. Andreas Weyland im Namen des Präsidenten der Johanniter-Unfall-Hilfe,  Frank-Jürgen Weise, das Ehrenzeichen in Silber. Der erste Gratulant war Minister Althusmann. Weyland hat nicht nur die Einführung und notärztliche Besetzung des ITW begleitet, sondern auch die Entwicklung der Telemedizin in Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Offshore Rettung der Johanniter-Unfall-Hilfe in Weser-Ems.

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