Das THW demontiert zerstörte Gleise im Ahrtal.
Das THW demontiert zerstörte Gleise im Ahrtal.
Quelle: THW/Nicole Endres

Starkregenkatastrophe

Eine Nacht Regen, 3 Monate THW-Einsatz

Bonn. Die Nacht vom 14. auf dem 15. Juli war für viele Menschen in Westdeutschland eine Schicksalsnacht. Starkregen verwandelte Bäche in zerstörerische Fluten, 183 Menschen verloren ihr Leben. Für das Technische Hilfswerk (THW) startete in dieser Nacht der größte Einsatz der Geschichte, der auch nach drei Monaten noch nicht vorbei ist. 

„Wir danken all unseren ehren- und hauptamtlichen Kräften, die in den vergangenen Monaten Unglaubliches geleistet haben“, sagte THW-Präsident Gerd Friedsam. „Besonders gedenken wir heute den Opfern, die die Fluten gefordert haben.“

Tausende Einsatzkräfte aus ganz Deutschland halfen nach der Katastrophennacht in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen. Allein vom THW waren mehr als 14.000 Ehren- und Hauptamtliche aus allen 668 Ortsverbänden im Einsatz, um zunächst Menschen und Sachwerte zu retten und zu schützen und danach wiederaufzubauen. Von der Hochleistungspumpe bis zur Trinkwasseraufbereitungsanlage – alle Fachexpertisen des THW waren in den Krisengebieten gefragt.

„Die Flutkatastrophe hat gezeigt, was Naturgewalten zerstören können, auch bei uns vor der Haustüre“, erklärt Friedsam. „Sie hat auch gezeigt, wie wichtig unsere Rolle im vielseitig aufgestellten Katastrophenschutz ist.“

Das THW zog in wenigen Tagen aus allen Regionen mehrere Tausend Helferinnen und Helfer in die Krisengebiete zusammen. Mittlerweile hat das THW mit anderen Hilfsorganisationen sowie Freiwilligen einen Großteil der Infrastruktur temporär wiederhergestellt: Trinkwasser und Strom fließen, zehn Behelfsbrücken stehen, wichtige Verkehrsverbindungen sind wieder frei. Somit gehen die Einsatzaufträge für das THW zurück und viele Ehrenamtliche können in die Heimat zurückkehren.

„Trotzdem sind wir im Ahrtal weiterhin jederzeit da, wenn wir gebraucht werden“, versicherte Friedsam, „wir planen noch mindestens zwölf weitere Brücken.“

Zusätzlich bleibt eine Schnelleingreiftruppe aus rund 40 vielseitig ausgebildeten THW-Einsatzkräften am Nürburgring stationiert. Diese unterstützt die örtlichen Ortsverbände Ahrweiler und Sinzig bei allen aufkommenden Einsätzen. Sobald mehr Hilfe gebraucht wird, kann das THW jederzeit wieder aus dem gesamten Bundesgebiet Helferinnen und Helfer zusammenziehen. Das System des THW funktioniert nur mit guter Zusammenarbeit der Einsatzkräfte sowie der Unterstützung dieser aus ihrem Umfeld.

„Wir möchten und bedanken bei allen, die unsere Arbeit unterstützen: Die vielen Arbeitergeberinnen und Arbeitgeber, die unsere Ehrenamtlichen freigestellt haben und in Zukunft freistellen, aber auch den Familien und Freunden“, so Friedsam.

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