THW erweitert Fähigkeiten in Cyberhilfe, Tauchen und Medienarbeit

Bonn. Das Technische Hilfswerk (THW) baut in drei Fachgebieten neue Einheiten auf, um noch besser auf künftige Herausforderungen vorbereitet zu sein. Seinen besonderen einsatztaktischen Wert in der digitalen Einsatzunterstützung hat das „Virtual Operations Support Team“ (VOST) in jüngster Zeit bereits bei mehreren Einsätzen unter Beweis gestellt. Mit den Fachgruppen „Bergungstauchen“ und den „Media Teams“, die das THW zukünftig bundesweit aufstellt, werden die Fähigkeiten in zwei weiteren Bereichen gezielt ausgebaut.

„Als moderne Bevölkerungsschutzorganisation entwickeln wir uns stetig weiter und erweitern unsere Kompetenzen in der Cyberhilfe, dem Arbeiten unter Wasser sowie der Presse- und Medienarbeit“, erklärt THW-Präsident Gerd Friedsam.

Die zunehmende Digitalisierung und die Kommunikation in einer vernetzten Medienwelt stellen nicht nur das THW, sondern den gesamten Bevölkerungsschutz vor neue Herausforderungen. Mit dem VOST unterstützt das THW die Einsatzstäbe seiner Partner im Bevölkerungsschutz durch die Analyse der Sozialen Medien, die gezielte Informationsaufbereitung und eine digitale Lagekartierung. Das Team mit aktuell 46 Helferinnen und Helfern arbeitet virtuell über ganz Deutschland verteilt. Es ist jederzeit schnell und flexibel einsetzbar.

 „Während der sechsjährigen Aufbauphase, in der das THW seine Fähigkeiten mit der Cyberhilfe um ein neues Fachgebiet erweitert hat, hat sich das VOST bereits in rund 50 Einsätzen bewährt. Das Team ist eine wichtige Komponente in unserer digitalisierten Welt, um Einsatzlagen künftig umfassender beurteilen zu können“, lobt der THW-Präsident die virtuelle Einheit.

Mit den „Media Teams“ stellt das THW in Zukunft in allen acht Landesverbänden mindestens ein neunköpfiges Team auf, das nach bundesweit einheitlichen Vorgaben die Presse- und Medienarbeit bei Einsätzen sowie Großübungen professionell übernehmen wird. Zu den Aufgaben der „Media Teams“ gehört unter anderem, vor Ort Medienanfragen zu bearbeiten, die THW-Auftritte in den Sozialen Medien zu betreuen und über THW-Einsätze sowie Übungen zu berichten und diese durch Foto- und Videoaufnahmen zu dokumentieren. Im vergangenen Jahr setzte das THW zum Beispiel beim Einsatz nach Starkregen „Bernd“ Teams ein, die die Presse- und Medienarbeit an verschiedenen Einsatzstellen übernahmen. Ihre Aufgaben und Strukturen orientierten sich dabei bereits an den Vorgaben für die zukünftigen „Media Teams“.


 Kompetenzen im „Bergungstauchen“ gibt es in einzelnen THW-Ortsverbänden bereits seit vielen Jahren. Neu ist nun, dass das THW für das Arbeiten unter Wasser bundesweit einheitliche Standards für die technische Ausstattung sowie die Ausbildung festlegt und diese Fähigkeit als eine neue Fachgruppe im Technischen Zug aufstellt. Langfristig soll es in jedem Landesverband mindestens zwei Fachgruppen „Bergungstauchen“ geben.

 „Unsere Bergungstaucherinnen und -taucher sind in der Lage, unter Wasser Leckagen aufzuspüren, bei der Deichverteidigung zu unterstützen, Sachwerte aus dem Wasser zu bergen sowie in Gewässern Schneid- und Trennarbeiten durchzuführen“, skizziert Präsident Friedsam den Aufgabenbereich dieser neuen Fachgruppe, die zukünftig deutschlandweit die Fähigkeiten des THW erweitert.

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