Der Schulsanitäter-Nachwuchs steht bereit
Ersthelfer von morgen: Johanniter schulen Mädchen und Jungen in zwei Tagen in Erster Hilfe
Ganz langsam und behutsam umwickelt Julian den Arm seines Mitschülers Vasilios. Seine Mitschüler gucken aufmerksam zu, jeder darf noch einen Versuch wagen. Und einen Verband anlegen, das will gelernt sein – und zwar gut!
Für die rund 20 Schüler der siebten bis neunten Klassen der Fritz-Reuter-Realschule in Gifhorn heißt es heute nicht Mathe, Deutsch und Geschichte. Vielmehr steht die Versorgung von Wunden und Sportverletzungen auf dem Stundenplan: Die 13- bis 15-Jährigen werden zwei Tage in Erster Hilfe geschult, um im Anschluss als Schulsanitäter eingesetzt werden zu können.
Den Mädchen und Jungen stehen an den beiden Schulungstagen Lehrerin Maike Pätzold und Tochter Astrid zur Seite. Studentin Astrid Pätzold ist Mitglied bei der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. (JUH) und gibt dort regelmäßig Schulungen in Erster Hilfe. Die zwei Tage in der Fritz-Reuter-Realschule werden von der JUH finanziert: Das Projekt „Ersthelfer von morgen“, unterstützt die Aus- und Weiterbildung in Erster Hilfe von Kindern und Jugendlichen in Kitas und Schulen. So werden die Lehrkräfte bezahlt und das Schulungsmaterial, also zum Beispiel die Erste-Hilfe-Koffer, gestellt. Die JUH hat dafür eine Förderung der Deutschen Postcode Lotterie erhalten.
Lehrerin Maike Pätzold freut sich, dass sich so viele Kinder gemeldet haben, die Lust auf einen Sanitätsdienst haben. „Die Jugendlichen sind mit viel Eifer dabei. Nach den zwei Übungstagen werden wir uns regelmäßig einmal in der Woche treffen und die gewonnen Kenntnisse vertiefen.“ Da Maike Pätzold ebenfalls Erste-Hilfe-Trainerin bei den Johannitern ist, wird sie die Gruppe leiten und begleiten.
Seit 2017 gibt es den Schulsanitätsdienst bereits an der Fritz-Reuter-Realschule, nun haben die ersten „Sanitäter“ die Schule verlassen, Nachwuchs wurde gebraucht. Julian Reuter, 14, hat nicht lange gezögert, bis er sich angemeldet hat. „Ich weiß selbst, wie es ist, wenn man einmal Hilfe braucht, deswegen möchte ich das auch können.“ Dem steht nun nichts mehr im Wege.