Bei natürlichen und durch Menschen verursachten Katastrophen zählt jede Sekunde: Such- und Rettungsteams, Ersthelfer, Polizei und Katastrophenschutzeinsatzkräfte arbeiten gegen die Zeit, um Überlebende innerhalb der kritischen ersten 72 Stunden zu finden. Dabei begeben sie sich in Risikobereichen oft selbst in Gefahr. Um die Ortung und Rettung von Überlebenden in eingestürzten Gebäuden zu beschleunigen und die Arbeitsbedingungen für die Ersthelfer zu verbessern, wird das CURSOR-Projekt neue Technologien mit Drohnen, Miniatur-Robotern und fortschrittlichen Sensoren entwickeln.
Das Projekt wird vor allem ein innovatives CURSOR Search and Rescue Kit entwickeln, welches Miniatur-Roboter und unterschiedlich zugehörige Drohnen enthält. Die Roboter sind mit chemischen Sensoren ausgestattet, die den Aufenthalt von Personen anhand eines breiten Spektrums an chemischen Substanzen erkennen lassen.
Die Roboter werden durch Transportdrohnen zur Einsatzstelle befördert, wo sie unabhängig voneinander ausschwärmen, um Überlebende zu finden. Dabei fungiert das ULF (unbemanntes Luftfahrzeug) -Mutterschiff als ein Luftzentrum, das hoch aufgelöste Bilder für eine akkurate Visualisierung des Katastrophenbereichs erzeugt und die Kommunikation mit dem Kontrollzentrum ermöglicht.
Ziel des Projektes ist es, die operativen Anforderungen von Such- und Rettungsteams mit den aktuellen technischen Möglichkeiten zusammenzubringen. Zu diesem Zweck ergänzen sich im CURSOR-Team 16 Partner: Ersthelferorganisationen aus vier verschiedenen Ländern, Forschungsgruppen zur Entwicklung der Technologien sowie kleine und mittelgroße Firmen zur Ausarbeitung von Innovationskonzepten und zur Vermarktung der Projektergebnisse. Weitere Ersthelferorganisationen werden als Experten hinzugezogen, um die Technologien zu validieren und zu normen.
"Ersthelfer haben praktische Einsatzerfahrungen, und die Entwickler bieten das technische Know-How" erklärt Klaus Dieter Büttgen, Koordinator des CURSOR-Projektes des THW. "Durch diese einzigartige Kollaboration von technischen Partnern, der Industrie, Akademikern und Ersthelfern wird die gesammelte Expertise in eine neuartige Technologie umgewandelt, die dabei unterstützt, Verschüttete schneller zu lokalisieren und die Risiken für die Einsatzkräfte zu vermindern."
Die Europäische Kommission hat dem CURSOR-Forschungsantrag im Rahmen des Förderprogramms Horizon 2020 sieben Millionen Euro bereitgestellt. Das Projekt startete im September, und die Laufzeit beträgt drei Jahre.