THW-Helferinnen und –Helfer übten am vergangenen Wochenende in drei Orten in Baden-Württemberg und Bayern, Personen zu retten. Bei den Einsatzszenarien unterschiedlicher Übungen in Bonnland, Heilbronn und Westhausen trainierten die Ehrenamtlichen, wie sie Menschen nach einem Erdbeben aus Gebäuden retten, mittels Rettungshunden aufspüren oder einsturzgefährdete Häuser absichern.
In einer groß angelegten Einsatzübung probten rund 170 THW-Helferinnen und -Helfer aus dem Regionalbereich Karlstadt die Ortung und Rettung von Personen. Auf der für unter anderem Bundeswehr, THW und Feuerwehren mit 120 Gebäuden eingerichteten Übungsanlage im bayerischen Bonnland erwarteten die THW-Kräfte acht verschiedene Übungsszenarien. Dabei mussten verschüttete und verletzte Personen aus Höhen und Tiefen, Trümmerfeldern sowie einsturzgefährdeten Gebäuden befreit werden.
Die THW-Einsatzkräfte retteten aus dem ersten Stock einer ehemaligen Arztpraxis eine verletzte Person. Im Außenbereich stützten sie das beschädigte Gebäude mit einem Einsatz-Gerüstsystem (EGS) ab. Sie bargen außerdem Verletzte aus einem Pfarrheim, dem Dachgiebel eines Bauernhofes, einem Hochhaus sowie aus einem Schlossgewölbekeller. Simulierte Verkehrsunfälle, umgestürzte Bäume und Trümmer erschwerten die Rettungsarbeiten.
Verschüttete mit Rettungshunden suchen
Bei der diesjährigen Drei-Tages-Ausbildung in Heilbronn übten rund 100 Einsatzkräfte der THW-Ortsverbände Heilbronn, Neunkirchen (Baden), Heidelberg und Oberhausen-Rheinhausen gemeinsam mit Helferinnen und Helfern der Feuerwehr, der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) und des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB). Die THW-Ehrenamtlichen errichteten im Heilbronner Osthafen eine schwimmende Arbeitsplattform, von der aus die Taucher der DLRG versunkene Fässer bergen konnten. Die THW-Helferinnen und -Helfer verwendeten ein mehrteiliges System aus Schwimmkörpern, sogenannte „Jet Flats“, um die DLRG-Einsatzkräfte zu unterstützen.
Unter einer nahe gelegenen Autobahnbrücke errichteten zeitgleich zwei Bergungsgruppen mit dem EGS einen Steg über einen Bach. Die Ehrenamtlichen des THW und der Feuerwehr arbeiteten dabei zusammen.
Am anderen Ende der Stadt suchten THW-Rettungshunde auf einem Übungsgelände nach Personen, die unter meterdicken Trümmern verschüttet lagen. Mittels hochsensibler akustischer Ortungsgeräte spürten die Ehrenamtlichen der Fachgruppe Ortung die verschütteten Personen unter den Trümmern auf.
Einsturzgefährdetes Haus absichern
Bei der diesjährigen Hauptübung der Feuerwehr Westhausen stand die Zusammenarbeit mit dem THW Ellwangen und dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) Westhausen im Fokus. Sie fand auf dem Kirchplatz in Westhausen statt und es galt folgendes Szenario zu bewältigen: Ein Auto stößt mit einem LKW zusammen, der nach einem Ausweichversuch noch in eine Hauswand kracht, die danach einzustürzen droht. Um die Feuerwehr und DRK-Einsatzkräfte bei der Rettung der eingeklemmten Menschen in den beiden Fahrzeugen vor herabfallendem Mauerwerk zu schützen, stützten die THW-Helferinnen und Helfer die beschädigte Hauswand ab.