Klimaanpassung ist vorausschauendes Handeln
Das Umweltministerium will die Anpassung an die Folgen des Klimawandels weiter forcieren und hat hierzu nun einen Klimaanpassungs-Check für Kommunen veröffentlicht.
Das Umweltministerium will die Anpassung an die Folgen des Klimawandels weiter forcieren und hat hierzu nun einen Klimaanpassungs-Check für Kommunen veröffentlicht. „Klimaanpassung ist vorausschauendes Handeln und schützt Menschen und Infrastruktur. Mit dem Klimaanpassungs-Check geben wir den Kommunen ein Werkzeug an die Hand, um in allen relevanten Planungen und Entscheidungen geeignete Anpassungsmaßnahmen zu identifizieren und integrieren“, so Umweltminister Oliver Krischer. Damit leistet der Klimaanpassungs-Check einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung des bundesweit ersten eigenständigen Klimaanpassungsgesetzes. Dieses verpflichtet Träger öffentlicher Aufgaben, Klimafolgen bei Planungen und Entscheidungen zu berücksichtigen.
Auch in Nordrhein-Westfalen sind bereits anhand meteorologischer Daten sowie Beobachtungen in Natur und Umwelt Veränderungen des Klimas und die daraus resultierenden Folgen zu erkennen. Neben den seit Aufzeichnungsbeginn gestiegenen Lufttemperaturen und den Änderungen der Niederschlagsmuster haben die heißen und trockenen Sommer 2018 und 2019, die Starkregenereignisse in den Jahren 2014, 2016 und 2021 sowie die 2019 in Nordrhein-Westfalen gemessenen Hitzerekorde den Klimawandel stärker ins öffentliche Bewusstsein gebracht. Bereits heute sind in den dicht besiedelten Gebieten Nordrhein-Westfalens 6,9 Millionen Menschen von Hitzebelastung betroffen, in Zukunft (2050) dürften es laut den Prognosen des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) bis zu elf Millionen Menschen werden.
„Die Folgen der Klimakrise sind in Nordrhein-Westfalen längst für Jeden und Jede sichtbar“, sagte Minister Krischer. „Klimaanpassung ist deshalb Daseinsvorsorge.“ Das Umweltministerium wird daher das Klimaanpassungsgesetz weiterentwickeln. „Wir werden uns zudem für den Erhalt von Freiräumen und quartiersnahen Grünflächen in Städten und Gemeinden einsetzen“, betonte Minister Krischer. „Dazu zählt auch, dass wir die Potenziale von grüner und blauer Infrastruktur für die Klimaanpassung fördern und Synergien in Wasserschutz, Renaturierung und Stadtplanung nutzen.“
Erarbeitet hat den Klimaanpassungs-Check das Deutsche Institut für Urbanistik im Auftrag des Umweltministeriums. Als Kern empfiehlt die Orientierungshilfe, den Klimaanpassungs-Check in Beschlussvorlagen zu integrieren, um eine frühzeitige Berücksichtigung und auch Synergien mit weiteren Prüfverfahren zu gewährleisten. Wichtige Verfahren können zum Beispiel Bebauungspläne, die Gestaltung von Parks und Plätzen oder die Planung sozialer Einrichtungen sein.
Das kontinuierliche Mitdenken von Klimaanpassung bei Planungs- und Entscheidungsprozessen bietet die Chance für eine präventive und nachhaltige Planung sowie längerfristig weniger Kosten und Aufwand in der Kommune. Nur durch eine konsequente Klimawandelvorsorge können die Klimaresilienz einer Kommune auf Dauer verbessert und negative Auswirkungen des Klimawandels reduziert werden.
Zum Klimaanpassungs-Check:
Der Klimaanpassungs-Check steht zum Herunterladen unter folgendem Link zur Verfügung: https://url.nrw/Klimaanpassungs-Check
Als Flipbook ist er verfügbar unter: https://url.nrw/Klimaanpassungs-Check-flipbook
Weitere Informationen & Angebote
Das Land unterstützt Kommunen bei der Klimaanpassung über vielfältige Angebote. Anfang August hat das Umweltministerium Nordrhein-Westfalen einen Förderaufruf für die Erstellung von kommunalen Hitzeaktionsplänen veröffentlicht. Zur Unterstützung der Kommunen insbesondere auch bei Förderfragen und zur Beratung und Aktivierung von Verwaltungen hat das Umweltministerium das Projekt „Kommunalberatung Klimafolgenanpassung NRW“ gestartet (www.kommunalberatung-klimaanpassung-nrw.de). Auch geplante Aufrufe der nächsten EFRE-Förderperiode bis 2027 zielen darauf ab, Klimaanpassungsmaßnahmen in die Umsetzung zu bringen. Mit dem Online-Tool „INKAS-NRW“ des Landesumweltamtes (LANUV) können Planerinnen und Planer interaktiv verschiedene Anpassungsmaßnahmen und ihre Wirkung prüfen und so unter den jeweiligen Gegebenheiten die effektivste Anpassungsmaßnahme ableiten. Das „Gründachkataster“ des LANUV hilft bei der Frage, ob Dächer für eine Begrünung geeignet sind. Die vom Umweltministerium finanzierte Informationskampagne „Mehr Grün am Haus“ der Verbraucherzentrale NRW zeigt Bürgerinnen und Bürgern Möglichkeiten zur Begrünung privater Grundstücke und Gebäude auf.
Weitere Informationen und Angebote finden Sie hier.
Umweltportal NRW
Umweltdaten aus Nordrhein-Westfalen: Mit dem Umweltportal NRW hat das Umwelt- und Verkehrsministerium eine zentrale Anlaufstelle
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