Seit Anfang 2023 haben die deutschlandweit 61 Medizinischen Task Forces (kurz: MTF) des Bundes verschiedene Einsatzübungen durchgeführt. Neben Alarmwege- und Verlegeübungen gab es auch Stellproben der MTF-Einheiten. Die Einsatzkräfte haben standardisierte Abläufe eingeübt und haben so Sicherheit gewonnen, um im Einsatzfall routiniert und schnell handeln zu können.
In allen Bundesländern wurden in den letzten Monaten die MTF-Einheiten zur Probe alarmiert. Ziel war es, die kurzfristige Einsatzbereitschaft von sanitätsdienstlichen Rettungskräften sicherzustellen und entsprechende Alarmwege zu üben.
Diese Probealarmierungen von den bundesweit 61 MTF erreichten insgesamt fast 17.000 haupt- und ehrenamtliche Einsatzkräfte.
Pro MTF sind dies 138 Personen in Doppelbesatzung. Dieses Einsatzpersonal wird durch die Bundesländer gestellt.
Der Bund stattet die MTF mit Fahrzeugen und Material aus und ist verantwortlich für die Ausbildung der Einsatzkräfte. Neben den Alarmwegeübungen wurden auch Verlegeübungen und Stellproben organisiert.
Anfang März fand eine partnerschaftlich von BBK und der Freien und Hansestadt Hamburg organisierte Großübung in Hamburg statt.
Die Übungen waren allesamt Teil der BBK-Übungsreihe EUROMED, eine vom Bundesministerium des Innern und für Heimat (kurz: BMI) geförderte Begleitmaßnahme zur UEFA EURO 2024TM.
„Nur wer regelmäßig übt, kann in einem realen Einsatzfall sicher und routiniert handeln. Deshalb haben wir uns sehr über die Möglichkeit gefreut, unsere Einsatzabläufe bei den verschiedenen EUROMED-Übungen trainieren zu können. Ein absoluter Höhepunkt war das Üben des Zusammenspieles mehrerer MTF-Einheiten, was sehr gut funktioniert hat.“
Verbandführer der MTF 56, Jan-Hauke Wohlers
Stellproben für mehr Sicherheit bei der Behandlung einer großen Zahl Verletzter
Bei einem Massenanfall von Verletzten (kurz: MANV) müssen Einsatzkräfte schnell und routiniert handeln. Jeder Handgriff muss gut sitzen, damit Verletzte medizinisch versorgt werden können.
Dabei ist es wichtig, dass Einsatzabläufe bekannt sind und sich die Rettungskräfte ganz auf die Behandlung der einzelnen Patientinnen und Patienten konzentrieren können.
- Wie wird ein Behandlungsplatz schnellstmöglich aufgebaut?
- Welche Teileinheit der MTF ist für welche konkrete Aufgabe zuständig?
- Wie funktioniert die Zusammenarbeit der Einsatzkräfte einer MTF-Einheit?
- Wie werden die Patientinnen und Patienten innerhalb des Behandlungsplatzes verteilt?
Um die Antworten auf diese und viele weitere Fragen zu kennen, muss regelmäßig trainiert werden. Genau das haben Einsatzkräfte aus MTF-Einheiten während der EUROMED Übungsreihe getan.
Die haupt- und ehrenamtlichen Kräfte haben jeweils den Aufbau und Betrieb eines Behandlungsplatzes sowie die Koordinierung und Verteilung von verletzten Personen innerhalb des Behandlungsplatzes trainiert.
300 Kilometer mit 27 Einsatzfahrzeugen und 138 Einsatzkräften
Wenn Einsatzkräfte aus einem anderen Bundesland zur Unterstützung bei der Bewältigung eines MANVangefordert werden, dann ist dies eine logistische Herausforderung. Die 138 Einsatzkräfte und 27 Einsatzfahrzeuge einer MTF-Einheit müssen schnellstmöglich an einen unter Umständen weit entfernten Einsatzort gelangen.
Damit es möglichst keine Verzögerung zwischen Alarmierung und der Ankunft der angeforderten MTF-Einheit am Einsatzort gibt, müssen alle Beteiligten im Bilde über Abläufe sein.
- Wer muss wann wo sein?
- Welches Material ist schon gepackt, welches muss ergänzt werden?
- Welches Fahrzeug beziehungsweise welche Teileinheit der MTF muss wann zuerst losfahren?
Nur wenn diese Abläufe bekannt sind, können die Rettungskräfte schnell dort sein, wo Hilfe benötigt wird. Deshalb waren solche Verlegungsfahrten auch über längere Strecken von mehr als 300 Kilometern auch Teil der EUROMED Übungsreihe.
Weitere Informationen
Die Medizinische Task Force des Bundes ist eine standardisierte, sanitätsdienstliche, arztbesetzte taktische Einheit, die im Spannungs- und Verteidigungsfall sowie bei der bundeslandübergreifenden Katastrophenhilfe die medizinische Versorgung von Verletzten sicherstellt.
Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe in Bonn ist für die Konzeptentwicklung sowie die Bereitstellung der Ausstattung verantwortlich.
Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe
0228 99 550-0 und 0228 5554-0