THW: Auf europäische Nachbarschaft

Naturkatastrophen wie Hochwasser, Sturzfluten oder Erdbeben sind in Algerien, dem Königreich Marokko und Tunesien immer wiederkehrende Risiken, welche es zu bewältigen gilt. Zur Unterstützung des dortigen Zivil- und Katastrophenschutzes wird seit Anfang 2020 das EU finanzierte Projekt European Neighbourhood Policy – Civil Protection (ENP-CP) durchgeführt. 

Gemeinsam mit Partnerorganisationen des EU-Katastrophenschutzverfahrens (UCPM) aus Deutschland, Frankreich, Italien, Österreich,  Portugal, Rumänien und Spanien führt das THW, in leitender Funktion, das Projekt European Neighbourhood Policy – Civil Protection (ENP-CP) durch. Ziel ist es, den Bevölkerungsschutz in den Partnerländern Algerien, dem Königreich Marokko und Tunesien zu stärken. Das Projekt ist auf zwei Jahre angesetzt und beinhaltet in sechs Arbeitspaketen verschiedene Maßnahmen – unter anderem die Indikatorenentwicklung zur Ermittlung der Nähe der Partnerländer zum UCPM oder auch die Stärkung der Lagezentren des Zivilschutzes . Bei der Umsetzung werden zum Beispiel Workshops, Trainings oder auch die Entwicklung von Standard Operating Procedures (SOP) durchgeführt. Im Zuge des Projekts sollen Transparenz und Kooperation, aber auch ehrenamtliches Engagement gefördert werden. Dabei liegt die Verantwortung für die Implementierung und Umsetzung der Arbeitspakete bei den beteiligten Zivil- und Katstrophenschutzorganisationen des UCPM.

Projekt European Neighbourhood Policy – Civil Protection (ENP-CP)
Projekt European Neighbourhood Policy – Civil Protection (ENP-CP)
Quelle: THW

Die THW-Expertise ist gefragt

Zwei der sechs Arbeitspakete betreut das THW hauptverantwortlich. Inhaltlich fokussieren sich diese auf die Themen Autarkie im regionalen und internationalen Einsatz, sowie auf die Stärkung der Hochwasserschutzmaßnahmen, insbesondere in Sturzflutgebieten. Hierbei werden die Ergebnisse des vorausgegangen THW Projektes TaFF (Tackling consequences of extreme rainfalls and Flash Floods) landesspezifisch und in Zusammenarbeit mit den Partnerorganisationen angepasst. Bei den anderen Arbeitspakten ist das THW als Projektleitung ebenso beteiligt. Um ein möglichst breites Spektrum des Bevölkerungsschutzes abzudecken, wurden bereits die Lagezentren zweier Partnerländer virtuell besucht und Indikatoren zur Standardisierung des UCPM entworfen. Außerdem sind Sensibilisierungsinitiativen sowie die Förderung von Katastrophenschutzmanagerinnen und -manager geplant.

Projektarbeit während der Pandemie

Aufgrund der Covid-19-Pandemie können derzeit keine Präsenztreffen durchgeführt werden. Das hat das THW und die Projektpartner jedoch nicht von der Implementierung der Maßnahmen abgehalten. Kurzerhand wurden für die einzelnen Maßnahmen digitale Konzepte ausgearbeitet. So wurden beispielsweise Besuche vor Ort mithilfe von Videos, Livestreams und schriftlichen Ausarbeitungen in einem virtuellen Format umgesetzt. In mehreren aufeinanderfolgenden Videokonferenzen werden außerdem Workshops durchgeführt, sodass sichergestellt ist, dass der Inhalt des Projekts, trotz der situationsbedingten Veränderung, vermittelt wird.

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