Am 24. November 2020 fand das halbjährliche Treffen der europäischen Generaldirektoren für Bevölkerungsschutz auf Einladung der deutschen EU-Ratspräsidentschaft als virtuelle Konferenz statt. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe hatte die Gelegenheit, dort die Ergebnisse des Workshops der deutschen EU-Ratspräsidentschaft zum Thema EU-Wissensnetz vorzustellen.
Unter Leitung der Europäischen Generaldirektion für Europäischen Katastrophenschutz und Humanitäre Hilfe (DG ECHO) diskutierten die Generaldirektorinnen und -direktoren nationale Erfahrungen und erste Erkenntnisse aus der Corona-Pandemie. Im Mittelpunkt stand dabei die Frage, welche Lehren aus der Pandemie sich für die europäische Zusammenarbeit im EU-Katastrophenschutzverfahren ziehen lassen, insbesondere im Hinblick auf den Aufbau des geplanten EU-Wissensnetzes, welches den inhaltlichen Schwerpunkt der deutschen EU-Ratspräsidentschaft bildet.
Ziel der deutschen Präsidentschaft war es, strukturiert zu erarbeiten, wie das Wissensnetz in Zukunft entlang der unterschiedlichen Bedarfe der Mitglieds- und Teilnehmerstaaten des Unionsverfahrens und im Sinne eines Allgefahrenansatzes ausgestaltet werden kann. Basierend auf den Erfahrungen aus der Corona-Pandemie sollte dem Wissensnetz so sprichwörtlich Leben eingehaucht werden. Hierzu hat das BBK mit Unterstützung des THW und im Auftrag des BMI einen mehrstufigen Prozess durchgeführt, der sich aus zwei vorbereitenden Online-Umfragen und dem virtuellen Workshop „Drawing Lessons from Covid-19 for the Union Civil Protection Knowledge Network“ am 9. und 10. November zusammensetzte.
Die Ergebnisse des Workshops – gemeinschaftlich erarbeitete Empfehlungen für die Ausgestaltung des Wissensnetzes – wurden vom BBK in die Form eines „Output Papers“ gegossen und beim Generaldirektorentreffen vorgestellt. Demnach soll das Wissensnetz u.a. als „processing unit“ im Unionsverfahren Wissen zusammenführen, aufbereiten, speichern und leicht zugänglich machen, um einen echten Mehrwert gegenüber reinem Informationsaustausch zu bieten.
Da die Empfehlungen auf breite Zustimmung der GeneraldirektorInnen stießen, können sie nun der zuständigen Arbeitsgruppe wie auch der portugiesischen und der slowenischen Ratspräsidentschaft 2021 als wichtige Orientierung für die konkrete Ausgestaltung des Wissensnetzes dienen.