Unwetter sorgt für Verletzte bei Musikfestival im Landkreis Diepholz

Medizinische Task Force der Polizeidirektion Oldenburg übt den Katastrophenfall

ots

ots / DRK

Oldenburg (ots) - Ein schweres Unwetter unterbricht ein großes Musikfestival mit tausenden Besuchern und sorgt für zahlreiche Verletzte, umgestürzte Bäume, Überschwemmungen und Stromausfall: Dies war zum Glück nur das Szenario einer Übung der "Medizinischen Task Force 06", die die Zivil- und Katastrophenschutzeinheit der Polizeidirektion Oldenburg am Samstag in der Gemeinde Hemsloh im Landkreis Diepholz durchführte.

Die "Medizinische Task Force" ist ein 2009 vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe ins Leben gerufene und bundesweit im Aufbau befindlicher sanitätsdienstlicher Einsatzverband, der für überörtliche Hilfeleistungen etwa bei Großschadenslagen mit einem sogenannten "Massenanfall von Verletzten" konzipiert ist.

Am Samstag übten 110 ehrenamtliche Einsatzkräfte vom Deutschen Roten Kreuz, der Johanniter Unfallhilfe, des Malteser Hilfsdiensts sowie der Feuerwehren aus zehn Katastrophenschutzbehörden im Bereich der Polizeidirektion Oldenburg auf dem Gelände des ehemaligen Munitionsgeländes der Bundeswehr in Hemsloh für den Ernstfall. 21 Einsatzfahrzeuge waren vor Ort.

Ehrenamtliche Einsatzkräfte waren tatkräftig an der Übung beteiligt.
110 ehrenamtliche Einsatzkräfte waren bei der Übung dabei.
Quelle: ots / DRK

Angenommen wurde ein durch ein Unwetter ausgelöster Katastrophenfall beim fiktiven Musikfestival "Rocken in Diepholz" mit mehreren tausend Besuchern. Dabei ging es um die schnelle Zusammenführung der dezentral aufgestellten Einheiten, den Aufbau und Betrieb eines Behandlungsplatzes, den weiträumigen Patiententransport sowie die Versorgung von "Verletzten", für die 25 Statisten an der Übung teilnahmen.

Patrick Bloem, Abteilungsführer der Medizinischen Task Force 06, zeigte sich sehr zufrieden mit dem Ablauf der ersten gemeinsamen Einsatzübung, die unter anderem von Vertretern des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe verfolgt wurde. "Es hat sich gezeigt, wie wertvoll regelmäßige Übungseinsätze sind", sagte Bloem und ergänzte: "Wir haben im Bereich der Einsatztaktik und der Kommunikation wertvolle Erkenntnisse gesammelt, die wir jetzt aufarbeiten müssen. Ziel ist es, die Einsatzkräfte bestmöglich für einen Einsatz vorzubereiten."

In Niedersachsen gibt es sechs "Medizinische Task Forces", deren Spezialfähigkeit die Dekontamination von Verletzten ist und organisatorisch bei den Ämtern für Brand- und Katastrophenschutz der sechs Polizeidirektionen angesiedelt sind. Die "Medizinische Task Force 06" Oldenburg wird von Björn Steinfeld und Patrick Bloem vom Landesverband Oldenburg des Deutschen Roten Kreuzes und ihren Vertretern Marcel Felgentreu vom Kreisverband Oldenburg-Stadt und Torsten Boedeker vom Kreisverband Ammerland geführt.

Verwandte Artikel

Corona: Hilfsorganisationen rechnen mit Einbußen in Millionenhöhe

Corona: Hilfsorganisationen rechnen mit Einbußen in Millionenhöhe

In Notfällen sind sie immer da, auch jetzt während der Corona-Pandemie. Doch durch fehlende Einnahmen und nötige, aber völlig überteuerte Ausgaben für Schutzmaterial rutschen die hannoverschen Hilfsorganisationen nun selbst in eine...

„Sturzflut 2017“:  Damit im Ernstfall alles klappt

„Sturzflut 2017“: Damit im Ernstfall alles klappt

Mitte Oktober 2017: Rund 600 Einsatzkräfte unterschiedlichster Hilfsorganisationen des Rhein-Sieg-Kreises proben bei einer groß angelegten Katastrophenschutz-Übung unter dem Arbeitstitel „Sturzflut 2017“ in Teilen von Hennef, Sankt Augustin,...

Gemeinsame Pressemitteilung: Keine Zeitenwende im Bevölkerungsschutz erkennbar

Gemeinsame Pressemitteilung: Keine Zeitenwende im Bevölkerungsschutz erkennbar

Die fünf im Bevölkerungsschutz mitwirkenden anerkannten Hilfsorganisationen ASB, DRK, DLRG, Johanniter-Unfall-Hilfe und Malteser Hilfsdienst äußern sich gemeinsam zum Entwurf des Bundeshaushalts, der in dieser Woche in erster Lesung im Bundestag...

:

Photo

Warum ist das THW blau?

Ob Gerätekraftwagen, Stromerzeuger oder Einsatzkleidung – das Technische Hilfswerk (THW) ist an der einheitlichen blauen Farbe zu erkennen. Doch warum eigentlich blau und keine andere Farbe?