Den fiktiven Einschlag eines Satelliten mit Atombatterie übten am vergangenen Samstag 20 THW-Helferinnen und Helfer. Über 10 Stunden lang probten die THW-Kräfte gemeinsam mit Feuerwehr und der Johanniter-Unfallhilfe auf dem ehemaligen Militärflugplatz Oldenburger Fliegerhorst die gemeinsamen Abläufe und Zusammenarbeit zum Schutz der Bevölkerung.
Das Übungsszenario: Ein Satellit mit einer Atombatterie an Bord fliegt aus seiner Erdumlaufbahn und steuert auf die Erde zu. Während seines Absturzes verglüht er jedoch nicht, wie es unkontrolliert in die Erdatmosphäre eindringende Objekte für gewöhnlich machen. Stattdessen zerfällt er in Einzelteile, wovon große radioaktiv strahlende Stücke nun auf ein Wohngebäude herabfallen und einschlagen. Dieser Ausgangslage sahen sich die insgesamt 50 ehrenamtlichen Einsatzkräfte gegenüber.
Zusammenarbeit unter erschwerten Bedingungen
Die THW-Kräfte der Ortsverbände Oldenburg-Ni und Wilhelmshaven unterstützten dabei die Dekontaminierungsarbeiten der Einsatzkräfte. Durch den Einschlag des Satelliten wies das Wohngebäude schwere Schäden auf. Deshalb schufen die Ehrenamtlichen Mauerdurchbrüche und Abstützmaßnahmen zur Gebäudesicherung. Hierbei stellte die eingeschränkte Beweglichkeit durch die speziellen Schutzanzüge und den Atemschutz eine besondere Schwierigkeit dar.
Ziel der gemeinsamen Übung war es, unter anderem den Umgang mit verletzten und kontaminierten Personen zu schulen. Dabei konnten die Einsatzkräfte auf bereits gesammelte Erfahrung aus einer vorherigen gemeinsamen Großübung zurückgreifen. „Im Bereich des Führungsaufbaus und Kommunikationswege haben wir dieses Jahr einige Vorgaben gemacht und konnten dadurch weitaus schneller die Lage abarbeiten als im Vorjahr“, resümierte Daniel Kaszanics, Bereichsausbilder für Atemschutz und chemische, biologische und nukleare Gefahren (CBRN) des Technischen Hilfswerks zum Abschluss. Auch konnten sie Erfahrungen im Umgang mit verletzten und kontaminierten Menschen sammeln und neues Verbesserungspotential für die Zukunft identifizieren, wie beispielsweise die erschwerte Kommunikation der Einsatzkräfte in den Schutzanzügen.