Bonn. In den vergangenen 24 Monaten unterstützten rund 14.300 Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks (THW) in mehr als 960.000 Dienststunden mit ihrer technisch-logistischen Expertise die Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus. Bislang ist das Ende der Pandemie noch nicht abzusehen.
„Unsere ersten Corona-Einsätze begannen Mitte März 2020, also ziemlich genau vor zwei Jahren. Zurzeit sind täglich immer noch rund 100 Helferinnen und Helfer vor allem in den Bundesländern Bayern, Sachsen und Thüringen im Einsatz. Ich danke allen THW-Kräften für ihren ausdauernden Einsatz, insbesondere aber auch den Familien, Freunden sowie Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern, die die Einsätze unserer Helferinnen und Helfer in dieser besonderen Lage überhaupt erst ermöglichen“, fasst THW-Präsident Gerd Friedsam die vergangenen Jahre zusammen.
Hohe Inzidenzwerte sowie die Entstehung neuer Virusvarianten trugen dazu bei, dass das THW immer wieder im Einsatz gegen die Pandemie gefordert war. Die Einsatzschwerpunkte entwickeln sich dabei synchron mit der Corona-Lage. Aktuell entstehen vier dezentrale und gut angebundene THW-Logistikzentren in Baden-Württemberg, Bayern, Niedersachsen und Thüringen, um künftig noch besser auf gesundheitliche Krisen vorbereitet zu sein. Dafür besiegelten das THW und das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) im November 2021 ihre Zusammenarbeit für die Nationale Reserve Gesundheitsschutz (NRGS). Medizinische Schutzausstattung und Hilfsgüter sind damit fortan jederzeit verfügbar. Unter anderem das Logistikzentrum in Ulm wird aktuell bereits für die Ukraine-Hilfstransporte genutzt.
„Im Krisenfall sofort einsatzbereit zu sein bedarf einer guten Vorbereitung. Auch durch die Errichtung unseres neuen, zusätzlichen Logistikzentrums in Ulm konnten wir in kürzester Zeit auf den Ukraine-Konflikt reagieren und notwendige Hilfsgüter in die Nachbarländer transportieren“, erklärt Präsident Friedsam.
Schon zu Beginn der Pandemie im Jahr 2020 lag der Fokus auf der Fachberatung und Logistik. Bundesweit unterstützten die Einsatzkräfte zu Spitzenzeiten 170 Krisenstäbe und informierten über die Einsatzoptionen des THW. Gleichzeitig konzentrierten sich die Helferinnen und Helfer auf die Verteilung und den Transport von Schutzausrüstung für den Bund. Für diese und andere Logistikaufgaben der Bundesbehörden wurde die Stelle „Zentrale Koordinierungsinstanz Logistik“ (zKiL) eingerichtet, die bis Ende 2020 über 10.000 Paletten Material abwickelte. Dabei lieferte das THW fast 2.300 Tonnen Masken, Desinfektionsmittel und Handschuhe an Behörden und Dienststellen in ganz Deutschland aus.
Nach einem Jahr Pandemie startete die Impfkampagne, was neue Aufgaben mit sich brachte. Die Helferinnen und Helfer des THW errichteten 2021 vor allem Test- und Impfzentren. Häufig wurden dafür Turnhallen um-oder Zelte aufgebaut. Die Einsatzkräfte kümmerten sich vor Ort um die passende Infrastruktur, sorgten für Strom sowie Wärme und unterstützten die Organisation und Ablaufplanung in den Impfeinrichtungen personell. Über ganz Deutschland verteilt transportierten THW-Helferinnen und Helfer Hygiene- und Impfausstattung sowie Testzubehör.
„Das THW hat sich in den vergangenen zwei Jahren stetig an die verändernden Anforderungen angepasst. Bundesweit aufgestellt und logistisch professionell ausgestattet bleibt das THW im Kampf gegen die Pandemie weiterhin zuverlässiger Partner auf allen Ebenen“, resümiert Präsident Friedsam.
Das THW ist die ehrenamtliche Einsatzorganisation des Bundes. Das Engagement der bundesweit mehr als 80.000 Freiwilligen, davon die Hälfte Einsatzkräfte, ist die Grundlage für die Arbeit des THW im Bevölkerungsschutz. Mit seinem Fachwissen und den vielfältigen Erfahrungen ist das THW gefragter Unterstützer für Feuerwehr, Polizei, Hilfsorganisationen und andere. Das THW wird zudem im Auftrag der Bundesregierung weltweit eingesetzt. Dazu gehören unter anderem technische und logistische Hilfeleistungen im Rahmen des Katastrophenschutzverfahrens der Europäischen Union sowie im Auftrag von UN-Organisationen.
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