Es ist eine Premiere, die seit Sonntag im bayrischen Vilshofen stattfindet. In den kommenden zwei Wochen bilden Einsatzkräfte des THW zum ersten Mal sowohl jordanische als auch tunesische Trainer aus, um den Aufbau eines ehrenamtlichen Bevölkerungsschutzes in beiden Ländern zu fördern.
Insgesamt zwölf Katastrophenschützer des jordanischen General Directorate of Jordan Civil Defense (JCD) und 13 der tunesischen Zivilschutzbehörde Office National de la Protection Civile (ONPC) sind zu Gast im THW-Ortsverband Vilshofen an der Donau im Regionalbereich Straubing. Dort lernen sie die Inhalte der THW-Grundausbildung kennen, also beispielsweise wie sie Verletzte retten und transportieren können. Aus erster Hand informieren sich die Gäste über die Methodik und Didaktik einer Grundausbildung und gewinnen Einblicke in einen ehrenamtlichen Ortsverband. Während des „Train the Trainers“-Kurses tauschen sich die drei Organisationen zudem aus und lernen voneinander.

Anlässlich der Abschlusszeremonie am 11. Juli wird das THW voraussichtlich den Botschafter der Tunesischen Republik Berlin, Ahmed Chafra, und den Konsul der Tunesischen Republik, Mohsen Sebai, sowie den Vizekonsul Maher Trimeche begrüßen. Darüber hinaus werden auch die Projektleiter der Partner ONPC und JCD sowie eine Vertreterin des Bundesministeriums für Inneres, Bau und Heimat teilnehmen.
Das THW arbeitet seit 2012 mit dem tunesischen ONPC und seit 2016 mit dem jordanischen JCD zusammen, um die Länder beim Aufbau ehrenamtlicher Strukturen zu unterstützen. Die ausgebildeten Jordanier und Tunesier nutzen ihr erlerntes Wissen, um es an Ehrenamtliche in ihren Ländern weiterzugeben. Durch die vom Auswärtigen Amt finanzierten Projekte konnten bereits 36 jordanische und 151 tunesische Trainer ausgebildet werden.
Bisher gab es „Train the Trainers“-Kurse bereits beispielsweise in Heidelberg, Wesel und Osnabrück. Diese Kurse fanden im Gegensatz zum aktuellen Kurs jeweils nur für jordanische oder tunesische Einsatzkräfte statt.