Heide (ots) - Seit 2015 werden in regelmäßigen Abständen große Einsatzübungen mit allen Auszubildenden zum Notfallsanitäter der Rettungsdienst-Kooperation in Schleswig-Holstein (RKiSH) gGmbH durchgeführt. 120 Azubis aller Jahrgänge trainierten am vergangenen Wochenende gemeinsam verschiedene Einsatzszenarien, um für den Ernstfall noch besser vorbereitet zu sein.
Pro Team mussten an einem Tag 15 verschiedene Aufgaben gelöst werden. Dieses Jahr fand die Veranstaltung nach einem ausgeklügelten Rotationssystem an drei verschiedenen Orten in Heide und Umgebung statt, an denen die Teams jeweils fünf Einsätze bewältigen mussten.
Übung macht den Meister! Dieser alte Satz hat auch heute noch Gültigkeit und so mussten die 120 Auszubildenden zum Notfallsanitäter ausbildungsjahrübergreifende Teams bilden und realitätsnah inszenierte Einsatzsituationen aus allen Bereichen der Rettungsmedizin selbständig lösen. Hightech-Simulatoren, engagierte Notfalldarsteller und eine professionelle Schauspielerin waren die zu versorgenden Patienten der groß angelegten Übung. Die Fähigkeiten der Auszubildenden innerhalb der Einsatzteams und vor allem das Aushalten von Stress wurden bei den einzelnen Szenarien unter Beweis gestellt.
Erfahrene Praxisanleiter und Lehrkräfte der RKiSH-Akademie begleiteten die Auszubildenden an den Stationen und sicherten im Anschluss wertvolle Reflexionen der erbrachten Leistung. Die theoretische Vorbildung für den späteren Beruf des Notfallsanitäters lernen die Auszubildenden an der Akademie in Heide.
Organisatorisch war es aufgrund der hohen Zahl der Teilnehmer erforderlich, diesen regelmäßig wiederkehrenden Abschnitt der dreijährigen Erstqualifikation zum Notfallsanitäter erstmalig an zwei Tagen durchzuführen. Mit realer Ausrüstung und gut 20 einsatzbereiten Rettungsfahrzeugen aus der Reservevorhaltung galt es beispielsweise, Patienten mit internistischen und neurologischen Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall zu versorgen.
Neben diesen häufig auftretenden Einsatzgründen erwarteten die Auszubildenden auch eine Reihe in der Realität selten vorkommender Situationen, für die es aufgrund der geringen Auftrittshäufigkeit nur selten Routine geben kann.
"Aufgrund der wirklichkeitsnahen Einsatzdarstellung erleben die Auszubildenden die Simulationen nahezu real, aber dennoch in einem geschützten Raum, in dem sie eigenverantwortlich handeln müssen.", erklärte Jan Meuter, einer der Lehrkräfte und Organisatoren der Flächenübung.
An vielen Stationen hatte die RKiSH-Akademie hochmoderne Patientensimulatoren postiert, darunter einen Baby-Simulator. In einem Trainings-Rettungswagen (T-RTW) der Akademie mussten die Auszubildenden einen Patienten behandeln, der unter Herzrhythmusstörungen litt. Auch hier setzte die RKiSH wieder auf die moderne Simulationstechnik, um den Auszubildenden komplexe Situationen nahe zu bringen, ohne dass sie Fehler an lebenden Menschen machen.
Neben der rein rettungsdienstlich medizinischen Versorgung waren auch Führungsqualitäten und die Zusammenarbeit im Team ein Thema. Die Auszubildenden bewerkstelligten Einsatzszenarien von der Alarmierung bis zur Einsatznachbesprechung. Die Komplexität der "Einsätze" forderte von den Auszubildenden höchste Konzentration und ihr ganzes bislang im Rahmen der Ausbildung erlangtes Fachwissen.
"Die jährliche Flächenübung mit der Vielzahl an Szenarien basiert auf der Idee des Lernens nach dem Modell der vollständigen Handlung. Hierbei geht es um die lehrjahrübergreifende und gemeinsame Patientenversorgung durch die Auszubildenden. Erst am Ende des Falls gibt es ein Feedback und Tipps der Ausbilder und Praxisanleiter.", erklärte Henning Sander als Leiter der RKiSH-Akademie den Hintergrund des Übungstages als optimale Vorbereitung auf den Beruf des Notfallsanitäters. "Wir sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden!" Pro Übungstag waren neben den Auszubilden etwa 35 Lehrkräfte, Statisten und Unfalldarsteller in die Durchführung eingebunden.
ots
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